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Pandemie wirkt sich vielfach auf Menschen mit Beeinträchtigung aus

„Menschen mit Beeinträchtigung gehören weder automatisch zum Hochrisikobereich noch automatisch zum Bereich der Alten- und Pflegeheime, wie es in so manchen Verordnungen pauschaliert wurde”, übte Alfred Prantl, Obmann der Interessenvertretung für Menschen mit Beeinträchtigung in Oberösterreich, Kritik. Die Betroffenen seien weder gefragt worden, was sie wirklich brauchen, noch seien ihre Bedürfnisse berücksichtigt worden, sagte Prantl bei einem Medientermin zu den Auswirkungen der Pandemie auf den Alltag von Menschen mit Beeinträchtigung.

Trotz aller Widrigkeiten seien die Corona-Fälle in den Einrichtungen niedrig gehalten worden, hob Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SP) hervor: Dies zeige, dass in den Einrichtungen „hervorragende Arbeit geleistet worden ist“.

Edith Zankl, Geschäftsführerin von Volkshilfe Lebensart, zählte einige negative Auswirkungen der zum Teil beschränkten Verfügbarkeit von Leistungen, wie etwa den mobilen Diensten bzw. bei den Beschäftigungseinrichtungen, auf: So seien sinnstiftende Tätigkeiten sowie der Kontakt der Kunden zu anderen Klienten sowie zum Betreuungspersonal verloren gegangen. Dies sei oftmals mit massiven psychosozialen Auswirkungen einhergegangen, sagte Zankl. Auch hätten die Corona-bedingten Beschränkungen teilweise zu Kompetenzverlusten, wie etwa in Kommunikation oder Mobilität, zu auffälligem Verhalten oder auch zum Rückzug der Klienten geführt.

Auch die beschränkten Besuchsmöglichkeiten in den Einrichtungen hätten sich sowohl für Bewohner als auch deren Angehörige problematisch erwiesen, sagte Gernot Koren, Geschäftsführer von pro mente OÖ, der sich daher auch gegen künftige Schließungen von Standorten bzw. das Aussetzen von Leistungen aussprach.

Quelle: OÖNachrichten