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“Der Seniorenrat fordert eine Novellierung des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) um dem steigenden Personalbedarf im Pflegebereich nachkommen zu können”, erklärte der Präsident des Österreichischen Seniorenrats und des Österreichischen Pensionistenverbandes (PVÖ) Karl Blecha im Zuge einer Pressekonferenz, am Donnerstag. Mit der Gesetzesnovelle wolle der Seniorenrat die Pflegehilfen aufwerten und ihre Tätigkeitsbereiche ausweiten. “Wir wollen eine Gleichstellung von Laien mit Personenbetreuern in Bezug auf einzelne pflegerische Maßnahmen erreichen”, so Blecha. Insgesamt strebt Blecha eine bessere Betreuung in qualitativer und quantitativer Hinsicht an. Dazu gehöre selbstverständlich die Realisierung des Lehrberufes “Sozialbetreuer”, erklärte der Präsident des Seniorenrates.
„Wir freuen uns sehr, dass Sozialminister Rudolf Hundstorfer sehr rasch begonnen hat, ein Pilotprojekt zu starten, indem die Pflegegeldeinstufung nicht mehr allein durch den Arzt erfolgt, sondern auch mit der Pflegekraft, die den Patienten kennt”, so Blecha.

E-Medikation bundesweit einführen

Blecha zeigte sich ebenfalls sehr erfreut über das Pilotprojekt “Arzneimittelsicherheitsgurt”, zur Vermeidung von unterwünschten Nebenwirkungen bei Mehrfachmedikation. Das durch die Hilfe von Gesundheitsminister Alois Stöger realisierte Projekt in Salzburg 2007 lieferte nun erste erfolgreiche Ergebnisse. “Der Erfolg des “Arzneimittelsicherheitsgurtes” gibt uns die Legitimation und die Voraussetzung dieses Pilotprojekt in ganz Österreich einzuführen”, betonte Blecha. Und weiter: “Medikamente, die oft verschrieben werden, können durch Nebenwirkungen neue Krankheiten und Beschwerden hervorrufen.”
Die E-Medikation verhindere, dass Medikamente verschrieben werden, die sich nicht miteinander vertragen, so Blecha, der bekräftigte: “Es gilt hier Leben zu retten, denn durch Nebenwirkungen kommen viele ältere Menschen Jahr für Jahr zu Tode.” Des Weiteren werden auch Einsparungspotentiale durch dieses Verfahren erwartet, so der Präsident des Seniorenrats. “Dieses Projekt muss bundesweit so schnell wie möglich eingeführt werden”, appellierte Blecha an die Bundesregierung.

Kultur- und Informationskanal im ORF mehr auf Interesse der Senioren eingehen

Mit dem General- und Programmdirektor des ORF habe der Seniorenrat gute Gespräche gehabt und eine Zusicherung erlangt, dass der neue Kultur- und Informationskanal (TW 1) sich im Besonderen Maße der Probleme annehme, die besonders ältere Menschen betreffen. “Das ist ein wichtiger Schritt, denn die Senioren sind die größte Hörer- und Sehergruppe beim ORF”, betonte Blecha und sieht die Forderungen und die Interessen der Senioren durch Beppo Mauhart und Gerhard Tötschinger sehr gut vertreten.
Weitere Themen, die während der heutigen Vorstands- und Präsidiumssitzung des österreichischen Seniorenrats diskutiert worden waren: Pensionen, Pensionskasse und die Budgetkonsolidierung. Blecha stellte abschließend klar: “Wir sind die Interessensvertretung, die die gesellschaftlichen Aufträge und Interessen von mehr als zwei Millionen Menschen sehr entschieden in allen Bereichen vertreten.”

(von OTS)