(von assista Soziale Dienste GmbH: www.integra.at)
Drei Tage lang stand das Messezentrum Ost im Messegelände Wels im Zeichen der Integration und Rehabilitation:
8.500 Besucher konnte die integra® – Österreichs Fachmesse für die Pflege, Therapie und Betreuung von behinderten und alten Menschen – heuer von 20.-22. September verzeichnen. Auf besonders reges Interesse stieß das hochwertige Bildungsprogramm: eine Vielzahl an Vorträgen und Workshops mit namhaften ReferentInnen aus dem In- und Ausland konnte kostengünstigst im Rahmen der Messe besucht werden. Abwechslung bot das Aktions- und Rahmenprogramm – von laufenden Beiträgen auf der ORF-Bühne über Tauchen mit behinderten Kindern bis hin zur Foto- und Cartoonausstellung. Und auch die rund 180 Aussteller hatten eine ganze Reihe an Neuheiten im Gepäck.
Wie es ist wenn man blind ist…
Diese Erfahrung konnten die Besucher der integra® im “Café im Dunkeln” machen! Mitglieder des Österreichischen Blinden- und Sehbehindertenverbandes holten die Gäste draußen im Hellen ab und führten sie zum Tisch. Während man Kaffee und Kuchen möglichst ohne zu patzen zu sich nahm bestand die Möglichkeit, “seinem” sehbehinderten Kellner bzw. der Kellnerin Fragen zum Alltag im Dunkeln zu stellen: Wie weiß man beim Anziehen was zusammen passt? Wie funktioniert das Einkaufen? Eine weitere Herausforderung: das Bezahlen. Schließlich wurde man natürlich auch wieder hinausbegleitet ins Licht – kaum zu glauben wie sehr das dann blenden kann…
Vom revolutionären Schlafsystem bis hin zum Allrad-Rollstuhl – Produktneuheiten auf der integra®
Neu entwickeltes Regenerations-Schlafsystem von mediprovital
Neue Maßstäbe im Bereich der Dekubitusprophylaxe, aber auch in Hinblick auf Feuchtigkeitsregulierung und Komfort setzt die junge Salzburger Firma mediprovital. Die orthopädisch und therapeutisch geprüften Schlafsysteme weisen herausragende Eigenschaften im direkten Einflussbereich auf den Körper auf und werden deswegen sowohl in Krankenhäusern (auch Intensivstationen) oder Reha-Zentren, als auch im privaten Bereich verwendet. Attraktives Detail am Rande: nach Ablauf der Lebensdauer von rund 12 Jahren werden die Produkte kostenlos gegen neue ausgetauscht – bis zu fünfmal, also ein Leben lang!
Absolut neu: Rollstuhlsimulator "Wheelsim" von Life Tool
Bei der Anschaffung eines elektrischen Rollstuhles stellt sich oft eine Reihe von Fragen. Die wahrscheinlich zentralste sowohl für den Betroffenen als auch für den Händler und den Kostenträger: Kann der Elektrorollstuhl überhaupt bedient werden? Um das herauszufinden, aber auch um den Umgang mit dem Rolli und das Verhalten im Straßenverkehr zu trainieren, gibt es brandneu den Rollstuhlsimulator “Wheelsim” von Life Tool. In einer virtuellen Umgebung sind Übungsfahrten mit dem Elektrorollstuhl in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen möglich. Das Programm, das auch als einfaches Geschicklichkeitsspiel ganz unterhaltsam sein kann, ist um 79 EUR erhältlich.
Durchdachtes Beleuchtungssystem der Firma Waldmann
Die Firma Waldmann Lichttechnik lud in den so genannten “Lichttunnel” ein: Zuerst wurde die zurzeit meist übliche Beleuchtung im Altenbereich demonstriert: helles Licht, das von oben nach unten strahlt. Die Konsequenzen: man wird ständig vom eigenen Schatten überholt und es bilden sich helle “Lichtflecken” – beides erschreckt alte Menschen, da es so wirkt als seien Barrieren am Boden vorhanden. Die Lösung: variable Anteile von direktem und indirektem Licht, sodass der Raum ohne Schattenbildung optimal ausgeleuchtet wird. Zusätzlich kann durch eine Veränderung der Farbanteile im Licht das natürliche Tageslicht imitiert und somit der Tag von Menschen im Pflegeheim besser strukturiert werden.
Kommunikationshilfe "speak-me" der ARGE Data Team
Damit sich Menschen, die im Bereich der lautsprachlichen Kommunikation vorübergehend oder permanent beeinträchtigt sind wieder besser mit Ihrer Umwelt verständigen können, wurde der Sprachcomputer speak-me entwickelt: eine handliche und robuste Kommunikationshilfe in Form eines Tablet-PC`s. Durch das Berühren eines Symbolbildes am Bildschirm ertönt ein hinterlegter Text, wie zB. “Ich habe Durst” beim Symbol Wasserglas. In einer anderen Ansicht können auch Wörter durch Buchstaben zusammengesetzt werden. Auf einem elektronischen Notizzettel kann mit einem Stift oder dem Finger direkt am Bildschirm skizziert werden.
Allrad-Rollstuhl aus dem Hause Otto Bock
Superfour, so heißt der erste Outdoor-Rollstuhl mit Allradtechnik aus dem Hause Otto Bock. Vier Radnabenmotoren und der integrierte Hybridantrieb ermöglichen eine Steigfähigkeit bis zu 40 % sowie eine Reichweite von 200 Kilometern – und somit eine bisher unbekannte Mobilität und Lebensqualität für bewegungseingeschränkte Menschen. Auf der integra® konnte der Superfour in einem Parcours auf Schotter und Stein getestet werden.
Und vieles mehr…
Die Firma Rehatronic hatte ein neues Ortungssystem dabei, das den Aufenthaltsort eines Rollstuhlfahrers erkunden kann. Von digital concepts wurde als Neuheit der virtuelle Blindenhund vorgestellt, welcher eine Routenplanung via GPS sowie andere Services in einem Gerät vereint und die ideale Ergänzung zum vierbeinigen Partnerhund darstellen kann. Aber auch scheinbar ganz primitive Dinge wie Wandhalterungen können nach wie vor entscheidend verbessert werden: so präsentierte die Firma Ing. Roland Dunger eine neue, geniale Aufstehhilfe für die Toilette, die speziell für die natürliche Bewegung des Menschen entwickelt wurde.
Ausblick integra®08
Die nächste integra® findet voraussichtlich von 17. bis 19. September 2008 statt, und zwar im neuen Messecenter Wels. Dem Konzept der gemeinnützigen Ausrichtung wird auf alle Fälle treu geblieben, dh. die Messeeinnahmen fließen postwendend in das hochwertige Bildungs- und Rahmenprogramm. Bis dahin können Fotos und Vortragsunterlagen der integra®06 auf der Homepage www.integra.at herunter geladen werden.