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(von Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.bmsg.gv.at; Quelle: OTS)
In Österreich sind über 90.000 Menschen als begünstigte Behinderte gemeldet, davon ist ein Drittel ohne Arbeit. Von den rund 15.000 einstellungspflichtigen Unternehmen kommen nur ca. 3.500 dieser Aufgabe zur Gänze nach. Chancengleichheit am Arbeitsplatz scheitert für viele behinderte Menschen an unbegründeten Ängsten und Vorurteilen, aber auch am fehlenden Wissen bei den Unternehmerinnen und Unternehmern.

Das Praxishandbuch

Die Beschäftigung eines/r behinderten Mitarbeiters/in ist zweifellos eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe, bei der sich viele Fragen stellen.
Antworten auf die gängigsten Fragen hat Verleger und Herausgeber Thomas J. Nagy in seinem Buch “handicap 06 – Chancengleichheit am Arbeitsplatz” zusammengestellt:

  • Einstellungssache
  • Beschäftigungspflicht
  • Gesetzliche Rahmenbedingungen
  • Begünstigte Behinderte
  • Behindertenvertrauenspersonen
  • Barrierefreiheit
  • Diskriminierungsverbot
  • Umgangsformen und Hilfsmittel
  • Arbeitsplatzgestaltung
  • Aus- und Weiterbildung
  • Förderungen
  • Beendigung des Dienstverhältnisses
  • Anlaufstellen und Linkverzeichnis
  • usw.

Das Buch “handicap 06 – Chancengleichheit am Arbeitsplatz” ist ein von Herrn Staatssekretär Sigisbert Dolinschek aus Mittel der Beschäftigungsoffensive der österreichischen Bundesregierung (“Behindertenmilliarde”) finanziertes Projekt, welches mit Unterstützung durch das Bundessozialamt umgesetzt wurde.
“Die berufliche Integration von Menschen mit Behinderungen stellt eine Kernaufgabe des Sozialministeriums dar”, erklärt Staatssekretär Sigisbert Dolinschek. “Trotz umfangreicher Informationen haben UnternehmerInnen vielfach nicht ausreichend Informationen über Chancen und Möglichkeiten, behinderte Menschen im Unternehmen zu beschäftigen. Vorurteile lassen Firmen daher noch immer oft lieber Ausgleichstaxe zahlen, als Menschen mit Behinderungen ins Berufsleben zu integrieren.”
“Der behinderte Mitarbeiter halst uns unnötige Probleme auf, ist unkündbar und ständig krank oder auf Kur,” spricht Dr. Franz-Josef Huainigg, Behindertensprecher der ÖVP, die Vorurteile offen aus und meint: “Behinderte Menschen sind zumeist fleißig und vertiefen sich in ihre Arbeit, wenn man ihnen nur die entsprechende Chance gibt. Natürlich gibt es – wie überall – “Ausreisser”, aber RollstuhlfahrerInnen sind Menschen wie alle anderen.” Als selbst betroffener Mensch ersucht er, behinderten Menschen eine Chance zu bieten, wie auch er sie bekommen hat. Das Ergebnis ist ein win-win-Verhältnis.

Für UnternehmerInnen eine Einstellungssache

“Die Integration im Betrieb kann aber nur dann gelingen, wenn weder die Grundvoraussetzungen für behinderte MitarbeiterInnen, noch die erforderliche Rücksichtnahme auf die Abläufe in der Wirtschaft vernachlässigt werden,” weist Dr. Martin Gleitsmann, Leiter der Abteilung für Sozialpolitik und Gesundheit der WKO, hin.
Dr. Wolfgang Tritremmel, Leiter des Bereiches Arbeit und Soziales der Industriellenvereinigung, erkennt den drohenden Arbeitskräfteengpass und meint: “Es ist also höchste Zeit, sich mit dem Arbeitskräftepotenzial der Menschen mit Behinderungen auseinander zu setzen, um sich die MitarbeiterInnen für die Zukunft zu sichern.”

Kündigungsschutz sollte kein Hindernis sein

“Vor allem die Handhabung des Kündigungsschutzes hat sich in der Vergangenheit zu einer regelrechten Einstiegshürde für Behinderte entwickelt, so dass viele Unternehmen in die Zahlung der Ausgleichstaxe ausweichen,” spricht der Sozialrechts-Experte Dr. Wolfgang Mazal einen heiklen Punkt an und weist auf die entsprechende Novellierung hin: “Wer einen begünstigten Behinderten einstellt, muss den Kündigungsschutz heute erst nach sechs Monaten gewähren.” Dazu ergänzt Dr. Huainigg: ” Selbstverständlich kann ein behinderter Mensch gekündigt werden, wenn es nicht mehr passt.”

Chancengleichheit ohne Vorurteile

“Mit diesem Buch wollte ich jene Bereiche abdecken, die für UnternehmerInnen relevant sind,” erklärt Thomas J. Nagy. “Dabei werden auch Vorurteile direkt angesprochen, was vielleicht nicht politisch korrekt, für manche Interessensvertretungen nicht angenehm, aber notwendig ist. Der Kündigungsschutz ist sicherlich ein Reibebaum zwischen Dienstgebern und Dienstnehmern, doch geht es nicht darum, behinderte Menschen zu kündigen, sondern ihnen eine faire Chance zu geben.”
Im Buch “handicap 06” werden auch Statements von namhaften Unternehmen auf die Frage veröffentlicht, warum berufliche Integration behinderter Menschen für Unternehmen eine Selbstverständlichkeit sein sollte. Ankerbrot, bauMax, Flughafen Wien, Bäckerei Heindl, Generali, McDonald´s, Siemens, Voest-Alpine und XXXL Lutz berichten über ihre Motivation.

Ein Buch für alle UnternehmerInnen

Alle rund 15.000 einstellungspflichtigen Unternehmen erhalten das Buch “handicap 06” in den kommenden Tagen per Post zugesendet. Weitere Exemplare liegen bei den Landesstellen des Bundessozialamtes auf bzw. können kostenlos beim Verlag bestellt werden.

Daten und Fakten

Buchtitel:       

handicap 06 – Chancengleichheit am Arbeitsplatz

Verlag:

MeisterKlasse publishinghouse
Biragogasse 18, 3400 Klosterneuburg
Telefon: +43/2243/28311www.meisterklasse.at

Herausgeber:

Thomas J. Nagy (0664 / 840 53 40)

Redaktion:     

Thomas J. Nagy, Judith Kainrath, Barbara Haider-Nowak,
Sabine Knopf – mit Unterstützung durch das Bundessozialamt