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Herzeigen statt verstecken: Ein Oberösterreicher gestaltet coole Cover für die Prothesen von Beinamputierten Menschen von Dietlind Hebestreit

Verbergen, Kaschieren, verschweigen: Oft versuchen Menschen mit Behinderung mit diesen Strategien von ihrem Handicap abzulenken-was oft nur sehr Mangelhaft gelingt. Einen anderen Weg geht Markus Wakolbinger: Seine Cover, also Abdeckungen, für Beinprothesen kommen bunt, elegant, oder in coolem Design daher. Da wird nichts versteckt, sondern selbstbewusst ins Blickfeld gerückt. „Manche meiner Kunden haben erzählt, dass sie sich erst jetzt wieder trauen, kurze Hosen oder Röcke zu tragen“, sagt der Kirchschlager. Mit dem modernen Design wachse das Selbstvertrauen der Betroffenen.
Und was sich die Patienten da um die metallene Prothesen schnallen, kann sich auch wirklich sehen lassen: Frauen greifen gerne zu Farben und viele lieben das Mandala-Design, das wie ein Tattoo die Blicke auf sich zieht. Männer mögen es schlicht-Oft im Carbon-Stiel oder im Look von rostigem  Metall. Auch eine Variante mit weißem Totenkopf auf schwarzen Untergrund war schon dabei. „Die Cover können individuell nach dem Wünschen der Betroffenen angefertigt werden“, so der Oberösterreicher.

Cover aus dem 3D-Drucker

Wakolbinger entwirft die Cover seit dem Frühjahr 2018 mit Hilfe von Daten, die ihm Orthopädietechniker liefern.
Die Entwürfe übermittelt er an eine deutsche Firma, wo die Polyamid-Teile im 3D-Drucker millimetergenau geplottet und innerhalb von 24 Stunden wieder zurückgeschickt werden. „Wenn die Cover aus den Drucker kommen, sind sie weiß oder grau“, sagt Wakolbinger. Mit Farbe und Mustern werden die bruchfesten, stabilen Kunststoffgebilde erst danach versehen. Ein Cover kostet ab 445 Euro. Bei seiner Firma Waco unterstützte Markus Wakolbinger das von Land OÖ und WKOÖ finanzierte Technologie-und Innovations-Management. Dieser Service hilft etwa beim Kontakte knüpfen, zum Beispiel mit der Fachhochschule OÖ-Campus Hagenberg, um die Verarbeitung der Körper-Daten am Computer zu perfektionieren. Wakolbinger, der ursprünglich im Druckereiwesen tätig war, macht derzeit eine Ausbildung als Gesundheitsmanager. Der 44-jährige sieht sich als Schnittstelle zwischen Niedergelassenen Orthopädietechnikern und der Technik.

(Quelle: OÖNachrichten)