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Leistbare Unterstützungsangebote wie mobile Dienste flächendeckend ausbauen

Auf Zustimmung der Diakonie stößt die Ankündigung der neuen Bundesregierung, die Pflegereform zu ihrem ersten Vorhaben zu machen. „Wir haben im Wahlkampf zum Thema Pflege Vorschläge und Modelle aus der praktischen Erfahrung eingebracht. Vieles davon findet sich nun im Regierungsprogramm“, freut sich Diakonie Direktorin Maria Katharina Moser.

Aus unserer Sicht muss der Fokus der Pflegereform auf den Ausbau von Dienstleistungen wie mobile Pflege, Tageszentren, Kurzzeitpflege gelegt werden.

Diakonie Direktorin Maria Katharina Moser

„Jetzt hoffen wir, dass die Bundesregierung auch in der Umsetzung auf unsere Expertise zurückgreift und Hilfsorganisationen in die so genannte Zielsteuerungsgruppe einbezieht. Denn wir kennen die Bedürfnisse von Menschen, die Pflege brauchen, und ihren Angehörigen sowie von Pflegefachkräften aus unserer täglichen Arbeit.“ 

Die Maßnahmen, die Bundeskanzler, Vizekanzler und Sozialminister ausdrücklich genannt haben, beinhalten neben

  • Finanzierungsfragen,
  • Ausbau beim Pflegepersonal und
  • Prävention auch
  • den „Pflege-Daheim-Bonus“.

„Hier wird entscheidend sein, ob es Unterstützungsangebote gibt, die sich die pflegenden Angehörigen mit dem Geld kaufen können“, betont Moser. Das heißt: „Aus unserer Sicht muss der Fokus der Pflegereform auf den Ausbau von Dienstleistungen wie mobile Pflege, Tageszentren, Kurzzeitpflege gelegt werden“. Hier wäre zu überlegen, ob den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen mit Pflege- und Betreuungsstunden nicht mehr geholfen wäre. 

Es braucht ausreichend und die richtigen professionellen Unterstützungsangebote

„Entscheidend wird sein, dass es genug und die richtigen professionellen Unterstützungsangebote gibt“, so Moser.

Ein wichtiger Baustein dafür ist die im Regierungsprogramm festgehaltene Einführung von „Community Nurses“, die aus Sicht der Diakonie schnell umgesetzt werden muss. „Als Diakonie arbeiten wir bereits in diese Richtung. Für Betroffene wirklich hilfreich sind Personen, die nach Hause kommen, sich die Situation anschauen und bei der Planung der Pflege und Betreuung helfen: Was wird gebraucht? Was kann wer aus der Familie übernehmen oder auch aus der Nachbarschaft? Wo braucht es professionelle Unterstützung? Hier liegt der Knackpunkt, ob es zu Hause weiterhin geht, oder ob die Person in eine Pflegeinrichtung übersiedeln muss“. 

Um den Personalbedarf in der Pflege zu decken, braucht es ein umfassendes Konzept. Die Einrichtung neuer Ausbildungen (dreijährige Fachschule, fünfjährige höhere Ausbildung) ist dabei ein Baustein. „Wichtig wird sein, auch die Ausbildung im zweiten Bildungsweg in den Blick zu nehmen und die Frage, wie wir Pflegefachkräfte im Beruf halten können“, so Moser abschließend.

Quelle: diakonie.at