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Im vergangenen Jahr legten die LandesgesundheitsreferentInnen ein Modell zur Reformierung der Gesundheits- und Krankenpflegeberufe vor. Bezugnehmen darauf betonte Erich Fenninger, Bundesgeschäftsführer der Volkshilfe, im vergangenen November, dass eine Steigerung an Plätzen, Stunden und Pflege- und Betreuungspersonal unabdingbar ist.
Heute betont er das nochmals: "Um den für 2020 prognostizierten Bedarf decken zu können, brauchen wir beispielsweise 60 Prozent mehr Einsatzstunden in der mobilen Pflege. Dies bedarf nicht nur einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen, der Reform der Ausbildung und einer Attraktivierung der Pflegeberufe".
Das neue Ausbildungskonzept braucht außerdem eine gute Durchlässigkeit zwischen den Pflegeberufen, damit auch in kleinen Teams die richtigen Kompetenzen für die professionelle Pflege vorhanden sind.
Dringend ist Fenningers Aufruf in Bezug auf die inhaltliche Ausrichtung der Reform: "Das derzeitige Konzept zielt fast ausschließlich auf die Versorgung im Krankenhaus ab. Menschen im Alter und auch Menschen mit Behinderungen leben häufig zu Hause, in Wohngemeinschaften oder in Alten- und Pflegeheimen. Diese Menschen auszuklammern, deckt sich nicht mit unserem Verständnis einer inklusiven Reform".
Große künftige Herausforderungen befinden sich im Bereich der Langzeitpflege, ist Fenninger überzeugt. Er fordert, die wesentlichen Stakeholder aus dem Langzeitpflegebereich gleichberechtigt und rechtzeitig in die Diskussionen einzubinden.
"Bei der Langzeitpflege sind die Bedürfnisse der Menschen andere als im Akutpflegebereich. Das steht in einem direkten Zusammenhang mit den Bedürfnissen und Anforderungen an die Berufsgruppen", argumentiert Fenninger und fordert eine umfassende inhaltliche Ausgestaltung der Reform.
(von Volkshilfe Österreich, Quelle: OTS)