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Barbara Kreilinger gibt in ihrem Buch 16 Frauen Raum, ihre individuellen Erfahrungen mit dem gesellschaftlichen Umgang mit Behinderung darzustellen. Ihre Gesprächspartnerinnen sind Frauen mit Behinderung, Mütter behinderter Kinder und Gynäkologinnen.
Die Autorin verzichtet zugunsten einer qualitativen Erhebung der Lebenswirklichkeiten der Frauen auf einen vorbereiteten Fragekatalog und lässt die Frauen ihre jeweiligen Lebensumstände in deren eigenen Worten beschreiben. Damit entstehen äußerst authentische Zeugnisse der jeweiligen Befindlichkeiten.
Je nach Herkunft, Bildung und Einkommen erleben ihre Gesprächspartnerinnen strukturelle Gewalt und Diskriminierung in unterschiedlicher Ausprägung.
Die Autorin wirft einen differenzierten Blick auf die individuellen Gegebenheiten vor dem Hintergrund der embryopathischen Indikation, was die Feststellung einer schweren Erkrankung oder Entwicklungsverzögerung meint oder auch die bloße Möglichkeit einer Erkrankung.
Weiters bearbeitet die Autorin das Spannungsfeld der Integration von Menschen mit Behinderungen aus rechtlicher Sicht. Auf der einen Seite steigt der Druck auf Frauen, sich fragwürdigen Untersuchungen zu unterziehen, um die Geburt eines behinderten Kindes zu verhindern, andererseits schreibt die UN-Menschenrechtskonvention die Umsetzung von Maßnahmen zur Gleichstellung behinderter Menschen und deren Integration vor. Dieser Widerspruch spiegelt sich in der gesellschaftlichen Ambivalenz.

Über die Autorin

Barbara Kreilinger wurde 1967 geboren. Sie lebt und arbeitet in Wien. Sie studiert mit der Studienberechtigungsprüfung am zweiten Bildungsweg Pädagogik / Sonderheilpädagogik in Wien und Bremen und arbeitet in der Behindertenhilfe und im psychiatrischen Bereich.
Gemeinsam mit anderen Frauen baut sie den Verein „NINLIL-Wider die sexualisierte Gewalt an Frauen mit Behinderung“ auf und ist bis 2000 Vorstandsmitglied. Derzeit ist sie in der Erwachsenenbildung tätig.

Daten zum Buch

Verlag: wiener verlag für sozialforschung
Autorin: Barbara Kreilinger
Erscheinungsdatum: 1. Jänner 2015
Seiten: 256
Preis: 39,90 Euro
ISBN: 9783944690278
(Quelle: wiener verlag für sozialforschung)
(von KI-I)