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Mit einer stimmungsvollen Feier wurde am 17. November, das Haus Abendfrieden des Diakoniewerks neue Heimat der Diakonissen und neues Zuhause für 13 weitere Seniorinnen – offiziell eröffnet. Neben dem Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer, LAbg Bgm. Josef Eidenberger (in Vertretung von LH-Stellv. Landesrat Josef Ackerl) und der Gallneukirchner Bürgermeisterin Gisela Gabauer nahmen auch zahlreiche VertreterInnen des öffentlichen Lebens am Festakt in der evangelischen Christuskirche und der anschließenden Segensfeier im Haus Abendfrieden teil. Mit dem Haus Abendfrieden steht nun eine weitere öffentliche Wohneinrichtung für Menschen im Alter in Gallneukirchen zur Verfügung.
In ihrer Ansprache erklärte die Rektorin des Diakoniewerks, Mag.a Christa Schrauf, dass die Hausgemeinschaften, die auch im Haus Abendfrieden verwirklicht wurden, mit ihrem innovativen Betreuungskonzept eine zeitgemäße Weiterentwicklung der bisherigen Angebote für Menschen im Alter sind. "Hochbetagten Menschen, in besonderer Weise von Demenz Betroffenen, kann mit diesem Modell eine hohe Lebensqualität ermöglicht und deren Angehörige entlastet werden", so die Rektorin. "Die Investition einer Gesellschaft in den Sozialbereich ist das entscheidende Barometer für deren Reifegrad. Das, was wir heute in sozialpolitischer Verantwortung tun, das tun wir für andere, aber auch für uns selbst, denn das Altwerden und vor allem das Wie des Altwerdens ist früher oder später das Thema einer jeden und eines jeden von uns. Gute Konzepte der Betreuung von Menschen im Alter müssen uns auch etwas wert sein. Sie sind mit Kosten verbunden und diese Kosten können, ja dürfen nicht ständig in Frage gestellt werden, weil es die Betroffenen verunsichert und demütigt, und gleichzeitig auch den Menschen in pflegenden Berufen nicht die entsprechende Wertschätzung vermittelt", ist Schrauf überzeugt.

Soziale Wärme geht von Menschen aus

"Menschenwürdiges Leben im Alter muss eine Selbstverständlichkeit sein!" Das betonte Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer. Die Sorge für ein schönes unbeschwertes Leben im Alter sei der Dank an die ältere Generation für die geleistete Aufbauarbeit nach dem Krieg. Dieser Dank gelte insbesondere auch den Diakonissen, die selbstlos ihr Leben, ihre Energie und ihre Arbeitskraft für die von ihnen betreuten Menschen eingesetzt haben. In Bezug auf das Haus Abendfrieden erklärte er, dass neben der neuen Gestaltung des Hauses vor allem die gute Atmosphäre wichtig sei, daher gelte ein besonderer Dank den Mitarbeiterinnen. "Wir brauchen gute Gesetze, auch Geld, aber weder vom Euro noch von Paragraphen geht soziale Wärme aus, sondern von den Menschen!", so Pühringer. Er bedauerte, dass aus Mangel an Pflegekräften derzeit nicht alle Plätze in Oberösterreichs Altenheimen belegt werden können und regte an, junge Menschen mehr zum Einstieg in den Sozialberuf zu ermuntern. Weiters stellte er fest, dass das Sozialland Oberösterreich keinesfalls in Frage gestellt werde, jedoch da und dort etwas reduziert werden müsse.

Zufriedene BewohnerInnen

Nach dem Festakt nahmen der evangelische Pfarrer Mag. Günter Wagner und sein katholischer Amtskollege MMag. Klaus Dopler die Segnung im Eingangsbereich des Hauses Abendfrieden vor. Im Anschluss daran konnten die Festgäste sich selbst von der gemütlichen Atmosphäre, dem Komfort und vor allem der Zufriedenheit der Bewohnerinnen überzeugen.
Das in den 50er Jahren erbaute Haus Abendfrieden, früher das Feierabendhaus der Diakonissen, hatte den Anforderungen an eine qualitätvolle Betreuung von Menschen im Alter nicht mehr entsprochen. Daher waren die dort lebenden Diakonissen 2008 zu den anderen Schwestern ins Diakonissen-Mutterhaus gezogen. Das Haus Abendfrieden wurde in 15 Monaten Bauzeit zu einem zeitgemäßen öffentlichen Wohnhaus für Menschen im Alter mit zwei Hausgemeinschaften und 5 Wohnungen mit speziellen Service umgestaltet. Im Juni waren dann alle Diakonissen aus dem Mutterhaus und acht weitere SeniorInnen in die beiden Hausgemeinschaften sowie fünf weitere Seniorinnen in die Wohnungen mit speziellem Service eingezogen. Das 101 Jahre alte Diakonissen-Mutterhaus wartet nun auf eine neue Bestimmung.

Neues Zuhause mit mehr Komfort

Insbesondere für die Diakonissen bedeutet das neue Zuhause in den Hausgemeinschaften ein ganz neues Wohngefühl, genießen sie doch einen bislang nicht gekannten Komfort. Das Herz einer Hausgemeinschaft ist die wohnliche Küche, in der das Essen jeden Tag zubereitet wird. Die Bewohnerinnen können sich bei der Essenszubereitung beteiligen – das ist gerade für Menschen mit demenziellen Erkrankungen eine Möglichkeit, an Vertrautes anzuknüpfen. Das geräumige Wohnzimmer wird gerne für gemeinsame Aktivitäten genutzt, der herrliche Garten lädt zum Verweilen und die Hochbeete zum aktiven Gärtnern ein.
In fünf Wohnungen mit speziellem Service im Dachgeschoß wohnen fünf weitere Menschen im Alter, ähnlich dem betreubaren Wohnen. Das Haus Abendfrieden ist ein öffentliches Alten- und Pflegeheim und neben dem Haus Elisabeth die zweite stationäre Altenhilfeeinrichtung des Diakoniewerkes Gallneukirchen – Vormerkungen für das Haus Abendfrieden nimmt das Haus Elisabeth unter 07235 63251 704 (Pflegedienstleitung DGKS Petra Brunner) entgegen.
(Text und Fotos ©: www.diakoniewerk.at)