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Mit einem großen Erfolg für die Behindertenbewegung ist das in New York stattfindende Gipfeltreffen zur Überprüfung der Millenniumsentwicklungsziele (MDGs) zu Ende gegangen. In der Schlusserklärung erkennen die Staats- und Regierungschefs an, dass Strategien und Maßnahmen auf Menschen mit Behinderungen fokussieren müssen, damit diese vom Fortschritt bei der Erreichung der Millenniumsentwicklungsziele profitieren können.
Erstmals werden damit Menschen mit Behinderungen und ihre speziellen Bedürfnisse in die Millenniumsentwicklungsziele mit einbezogen. „Licht für die Welt“-Geschäftsführer Rupert Roniger spricht von einem “Meilenstein für die Behindertenbewegung” und von einem „Meilenstein für die 520 Millionen Menschen mit Behinderungen in den Entwicklungsländern.“

Licht für die Welt

`Licht für die Welt` – Christoffel Entwicklungszusammenarbeit ist eine international tätige österreichische Fachorganisation, die sich in 128 nachhaltig wirksamen Hilfsprojekten in Afrika, Asien, Lateinamerika und Südosteuropa für blinde und anders behinderte Menschen einsetzt.

Abbau von Barrieren für alle Millenniumsentwicklungsziele gefordert

Für alle Millenniumsentwicklungsziele wird ein Abbau der Barrieren gefordert, die Menschen mit Behinderungen bisher ausgeschlossen haben. Menschen mit Behinderungen sind doppelt so stark von absoluter Armut betroffen wie nichtbehinderte Menschen. Ein Drittel der Kinder ohne Zugang zu Grundschulbildung sind Kinder mit Behinderungen. Deshalb ist es besonders erfreulich, dass in der Schlusserklärung des Gipfeltreffens eine inklusive Bildung gefordert wird. Grundschulbildung muss für alle Kinder zugänglich und leistbar sein, egal ob sie blind oder gehörlos sind, eine Gehbehinderung haben oder aus einer sehr armen Familie kommen. Nur wenn Bildung für alle gewährleistet ist, können auch die anderen Millenniumsentwicklungsziele erreicht werden.

Zielerreichung noch fern

Von der Erreichung der Ziele sind wir noch meilenweit entfernt und ohne drastische Kursänderungen werden die Ziele auch bis 2015 verfehlt werden. Bisher gab es in den MDGs keine Erwähnung von Menschen mit Behinderungen, die vor allem in Entwicklungsländern besonders von Armut und Ausgrenzung betroffen sind. Von 650 Millionen Menschen mit Behinderungen weltweit leben 80%, also 540 Millionen Menschen, in Entwicklungsländern. Hunger, Unterernährung und fehlende Gesundheitsversorgung führen zu dauerhaften Behinderungen. 50% aller Behinderungen wären durch entsprechende medizinische Versorgung (z.B. Operationen am Grauen Star) und angemessene Ernährung vermeidbar.
In den vergangenen Jahren hat ein wichtiger Umdenkprozess begonnen, wie diese Missstände überwunden werden können. Der bisher größte Erfolg: 2006 wurde die UN Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen verabschiedet.
`Licht für die Welt`-Geschäftsführer Rupert Roniger erklärt: “Das Ergebnis des MDG-Gipfels zeigt, dass die Prinzipien der Konvention nun auch in die Millenniumsentwicklungsziele Eingang finden. Jetzt liegt es an uns allen, Staaten genauso wie internationalen Institutionen und Nichtregierungsorganisationen, Entwicklungsprogramme tatsächlich barrierefrei zu machen.”
(von OTS)