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Rund 20.000 Menschen leiden in Österreich an Morbus Parkinson, die eine der weltweit häufigsten neurologischen Erkrankungen darstellt. Der 11. April steht seit Jahren im Zeichen der Krankheit und auch in Österreich wird anlässlich des Welt-Parkinson-Tages vor der Kulisse des Schloss Schönbrunn ein umfangreiches Programm an Information und Unterhaltung für Betroffene, Angehörige und Interessierte geboten.
Dieser Tag ist den Betroffenen gewidmet und wird anlässlich des Geburtstages von Sir James Parkinson begangen, der erstmals die Symptome der später nach ihm benannten Erkrankung beschrieb.
Ziel dieses Welt-Tages ist es, Betroffene zusammenzubringen, Angehörigen und Interessierten Informationen zur Erkrankung zu übermitteln und das Bewusstsein für die Krankheit in der Bevölkerung zu steigern. “Das Informationsdefizit über Parkinson ist sicher ein großes Problem. Parkinson ist eine Erkrankung, die umso besser behandelbar ist, je früher sie erkannt wird.

Entstehung und Symptome von Morbus Parkinson

Parkinson ist eine langsam fortschreitende neurologische Erkrankung, die bei ungefähr einem Prozent der über 60-Jährigen eintritt, wobei Männer häufiger betroffen sind als Frauen. Die Krankheit beginnt bei einem Großteil der PatientInnen nach dem 50. Lebensjahr. Die demografische Übersicht des Ersten Österreichischen Patientenberichts Parkinson von 2007 ergab, dass 78 Prozent der Betroffenen über 61 Jahre alt sind. Allerdings gibt es auch Frühformen. So erkrankt in der Altersgruppe der 40- bis 44-Jährigen einer von 10.000 Menschen an Parkinson. Die Symptome können unterschiedlich ausgeprägt sein und von Patient zu Patientin variieren.

Diagnose von Morbus Parkinson

Die Diagnose der Krankheit orientiert sich meist an den typischen Beschwerden. Das ist jedoch nicht immer einfach, da alle “typischen” Parkinson-Symptome auch auf andere Erkrankungen hindeuten können.
Weisen die Anzeichen und die neurologische Untersuchung auf Morbus Parkinson hin, wird in der Regel mit einer medikamentösen Therapie begonnen.

Neue Therapiemöglichkeiten

“Morbus Parkinson ist nicht heilbar, die Erkrankung bedarf einer lebenslangen medikamentösen Therapie. Entscheidend für die richtige und rechtzeitige Behandlung ist eine rasche Diagnose, die durch Früherkennungsmaßnahmen gefördert werden muss. Um dies zu ermöglichen bedarf es einer höheren Facharztdichte und mehr Parkinson-Experten”, so der Neurologe Prim. Dr. Dieter Volc. Ein neuer Therapieansatz setzt auf einen Wirkstoff (Rasagilin), der zu Symptomverzögerung und -entschärfung führen kann. Das Präparat hat außerdem eine krankheitsmodifizierende Wirkung und ist in der Dosierung besonders patientenfreundlich, was wiederum die Compliance positiv beeinflusst. Dieser Wirkstoff ist sowohl als Monotherapie, als auch zur Kombinationstherapie geeignet. Begleitende Therapien für Betroffene können Krankengymnastik, Ergotherapie, Sprachtherapie sowie Psychotherapie sein.

Der Welt-Parkinson-Tag

Am 11. April 2010 finden in der Zeit von 09:00 – 15:00 Uhr im Tageszentrum Schloss Schönbrunn diverse Fachvorträge und spannende Aktivitäten für Betroffene, Angehörige und Interessierte statt.
Parkinson ExpertInnen werden über die Erkrankung, deren Diagnose und Therapie referieren. Das Detailprogramm steht unterwww.parkinson-sh.at zum Download bereit.
Im Vorfeld zum Welt-Parkinson-Tag finden von 7. – 10. April 2010 Informationstage der Parkinson Selbsthilfegruppe Wien (www.parkinson-selbsthilfe.at) statt. Unter dem Motto “Trotz Parkinson – vom Schauen zum Tun” können in der Hernalser Hauptstraße 49, 1170 Wien Lesungen, Kreativ-Workshops, Vorträge sowie eine Ausstellung mit künstlerischen Beiträgen von Betroffenen und Angehörigen besucht werden.
Der Eintritt für alle Veranstaltungen ist frei.

(von OTS)