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Während man sich hinsichtlich des Umbaus der 1992 von Hollein geplanten Trafik am Graben seitens des Trafikbetreibers, der Österreichischen Kriegsopfer- und Behindertenverband Schulungs-GmbH (KOBV) und Austria Tabak seit Wochen um eine Konsenslösung bemüht, hat die Stadt Wien bisher alle Kompromissvorschläge kategorisch abgelehnt. Auch die Bemühungen des Behindertenanwaltes Dr. Buchinger blieben bisher ohne Erfolg.
Der KOBV betreibt an diesem Standort seit vielen Jahren eine Schulungstrafik für Mitmenschen mit Behinderung und beabsichtigte, in Einverständnis mit dem Eigentümer Austria Tabak, diese zu einem modernen und vor allem behindertengerechten Geschäftslokal umzubauen.
In dem nur rund 20 m2 kleinem Geschäftslokal gab es auf Grund der Fassadenkonstruktion kaum Tageslicht, keine adäquate Heizung bzw. Klimaanlage und die Nutzung durch RollstuhlfahrerInnen war schlichtweg unmöglich. Seitens des Denkmalamtes wurde, während die Umbauarbeiten bereits im Gange waren, der Denkmalschutz verhängt.
Seitens der Stadt Wien waren einige Zuständige „fassungslos“, dass mit einem Umbau der Trafik begonnen worden war, da das Objekt bereits vorher unter Denkmalschutz hätte gestellt werden sollen. Wegen „Gefahr in Verzug“ wurde der Denkmalschutz kurzfristig eingerichtet und seit dem steht die Baustelle still. (Quelle:Öffnet einen externen Link in einem neuen Fenstervienna.gv.at)
Der Präsident des KOBV, Mag. Svoboda über die Stilllegung des Umbaus: „Wir erleiden auf Grund der Schließung jede Woche rund 55.000 Euro Umsatzeinbußen und würden, wenn dieser Stillstand noch länger andauert, auch die Kündigung von MitarbeiterInnenn in Erwägung ziehen müssen“. Die Stadt Wien rückt hingegen nicht von ihrem Plan ab und bleibt hart.
In einem Gespräch mit der Stadt, bei dem seitens Austria Tabak unter Hinweis auf die prekäre Lage des KOBV versucht wurde, eine vernünftige Kompromisslösung herbeizuführen, wurde seitens Stadtrat Schicker nur lapidar beschieden, dass ihm das egal und man schließlich an der Situation selbst schuld sei. Weiters riet Schicker, man möge die Trafik doch einfach an TrafikantInnen ohne Behinderung vermieten, dann wäre das Problem gelöst.

(von OTS)