Nach 3 ½ Jahren Bauzeit ist es nun soweit:
Mit der feierlichen Eröffnung und Segnung des Haus für Senioren realisiert das Diakoniewerk einen weiteren Meilenstein bei der Umsetzung des Kompetenzzentrum für Menschen im Alter. Mit seinen vernetzten Angeboten können unterschiedliche Dienstleistungen, je nach individuellem Bedarf, in Anspruch genommen werden. Durch den Anbau wurde Platz für 18 weitere BewohnerInnen gewonnen. Außerdem konnten neue Wege in der Betreuung und Pflege von Menschen im Alter beschritten werden. Die Gesamtkosten des “Kompetenzzentrums für Menschen im Alter” belaufen sich auf € 10.600.000,– Finanziert wird der Um- und Neubau mit öffentlichen Mitteln aus den Bereichen Soziales (€ 2.280.000,-) und Wohnbau (Wohnbauförderung € 4.543.000,-); auch die Stadt Wels trägt einen Teil zur Realisierung bei (€ 1.540.000,-).
Es wurden 76 Plätze für Senioren in 7 Hausgemeinschaften mit einer rund-um-die-Uhr-Betreuung realisiert und damit eine neue Qualität in der stationären Betreuung und Pflege eingeführt. Seit Mitte Februar ist nun auch das Tageszentrum geöffnet und begleitet bis zu 15 Tagesgäste durch den Tag. In der Mobilen Altenhilfe und Betreuung werden ca. 40 Personen kompetent zu Hause betreut. 13 Menschen zogen in 12 Wohnungen mit speziellem Service ein.
Wohnen und Pflege in Hausgemeinschaften
Mit den Hausgemeinschaften wurde ein zukunftsweisendes Konzept verwirklicht, das Individualität, Wohnqualität in familiärer Atmosphäre und an den persönlichen Bedürfnissen orientierte Pflege und Betreuung in den Vordergrund stellt. Das Haus für Senioren Wels bietet 76 Menschen Platz, ihren Lebensabend in diesen Hausgemeinschaften zu verbringen. Die überschaubaren Räume ermöglichen insbesondere verwirrten älteren Menschen eine wesentlich bessere Orientierung und sorgen für mehr Sicherheit, Geborgenheit und Lebensqualität. Hausgemeinschaften stehen daher auch Menschen mit hohem Pflegebedarf oder Demenzerkrankungen offen. “Leben in den Hausgemeinschaften im Haus für Senioren heißt mehr als nur wohnen, mehr als nur Pflege. Es bedeutet, am Alltag teilzuhaben, sich einzubringen”, erklärt der Rektor des Diakoniewerkes, Dr. Gerhard Gäbler. “Unser Leben ist von Geburt bis zum Tod ein Geschenk. Deshalb ist es besonders wichtig, dass Menschen, die im Diakoniewerk Hilfe und Betreuung suchen, auf eine würdevolle und möglichst selbstbestimmte Begleitung vertrauen können”, betont Gäbler.
Gemeinsam erlebter Alltag
Frau Anna M.* lebte vor der Umsetzung des Hausgemeinschaftskonzeptes sehr zurückgezogen in ihrem Zimmer. Da das Kochen immer ein wichtiger Bezugspunkt in ihrem Leben war, hatte sie dort einen kleinen Plattenherd stehen, auf dem sie sich Kleinigkeiten zubereiten konnte. Frau M., die sich früher kaum für die Gemeinschaft der BewohnerInnen interessierte, hilft heute begeistert in der gemeinsamen Wohnküche mit. “Wenn gekocht wird, werden Erinnerungen an früher wach, es werden alte Rezepte ausgetauscht und BewohnerInnen bringen ihr Wissen ein”, erzählt Peter Kumar-Gubo, Leiter im Haus für Senioren Wels.
Tagsüber betreut – am Abend zu Hause
Für diejenigen, die in ihrer Lebensgestaltung Unterstützung benötigen, jedoch weiterhin zu Hause oder bei den Angehörigen leben möchten, bietet das Haus für Senioren Wels die Möglichkeit einer Tagesbetreuung. Der Vorteil: Heraus aus den eigenen vier Wänden, mit Unterstützung einer Altenfachbetreuerin den Tag aktiv gestalten und abends doch wieder im eigenen Bett schlafen. Mitte Februar 2007 ging das Tageszentrum in Betrieb, das zurzeit montags und donnerstags geöffnet hat. Mittlerweile ist bereits Bedarf für einen dritten Öffnungstag gegeben. Betreuende Angehörige können durch dieses Entlastungsangebot wieder neue Kraft schöpfen.
Auch das Angebot der Kurzzeitpflege im Haus für Senioren Wels soll pflegenden Angehörigen “Urlaub von der Pflege” ermöglichen oder nach einem Krankenhausaufenthalt den Übergang in die häusliche Pflege erleichtern.
Mobile Altenhilfe und Betreuung
Möchten alte Menschen zu Hause betreut und gepflegt werden, kann dieser Wunsch mit dem Angebot der Mobilen Altenhilfe & Betreuung erfüllt werden. Mit der Mobilen Altenhilfe bzw. der Mobilen Heimhilfe kommt eine Altenfachbetreuerin bzw. eine Heimhelferin direkt ins Haus und bietet genau die Pflege und Betreuung, bzw. Hilfe im Haushalt, die gewünscht und erforderlich ist.
Selbstständig leben in einer betreuten Wohnung
Die meisten Menschen wollen auch im Alter selbstständig und unabhängig leben. Viele machen sich aber Sorgen um die nötige Unterstützung in den kleinen und großen Dingen des Alltags. Für sie hat das Diakoniewerk in Wels “Wohnen mit speziellem Service” entwickelt. Diese Wohnform bietet den Vorteil, dass mit dem Mietvertrag zur im Haus für Senioren Wels befindlichen eigenen Wohnung ein Basispaket von Unterstützungsleistungen mit gebucht wird. Diese Hilfeleistungen reichen von 24-Stunden-Rufbereitschaft für Notfälle über die Organisation von Mittag- bzw. Abendessen bis zur Unterstützung bei Freizeitaktivitäten. 12 Wohnungen mit speziellem Service wurden im März an die neuen Mieter übergeben.
Weitere Angebote
Menschen in ihrer letzten Lebensphase würdig zu begleiten und das Thema Tod und Sterben nicht zu tabuisieren, sondern für einen sensiblen Umgang zu sorgen, ist den Mitarbeiterinnen besonders wichtig. Im Haus für Senioren Wels hat die spirituelle und seelsorgerliche Begleitung einen zentralen Platz. Raum für religiöses Leben und Spiritualität aller Konfessionen bietet der anregend gestaltete Andachtsraum. Zahlreiche Stammgäste aus der Umgebung besuchen mittlerweile das “Café Me:lounge”, in dem sich Gäste aus dem Haus und von außerhalb in stimmungsvollem Ambiente treffen. Es bietet Raum für Begegnung und Erholung und verwöhnt mit hausgemachten Köstlichkeiten. Regelmäßig finden öffentliche Vorträge statt. Ein weiteres Angebot an das Umfeld stellt die hauseigene Tiefgarage dar, die gegen Gebühr seit März benutzbar ist. Dienstleistungen wie Frisör, Fußpflege und Physiotherapie komplettieren das Angebot.
(Text und Fofots: 
www.diakoniewerk.at)