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(von Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.diakoniewerk.at)
Der Streichelzoo ist ein Arbeitsangebot für Menschen mit Behinderung des Diakoniewerkes in Gallneukirchen und wurde vor acht Jahren begonnen. Seither hat sich der Zoo immer mehr vergrößert und weiterentwickelt, eine Neugestaltung wurde dringend erforderlich. Am 10. Oktober wurden nun die neuen Stallungen im Rahmen einer kleinen Feier und eines Erntedank-Gottesdienstes eröffnet.
Durch den Umbau sind die Stallungen und Auslaufmöglichkeiten der Tiere einer zeitgemäßen Tierbetreuung angepasst und auch die Arbeitsbedingungen für Menschen mit Behinderung verbessert worden. Verwirklicht werden konnte der Neubau des Streichelzoos dank der Hilfe von zahlreichen Freunden und Spender. Sie haben fast zur Gänze die Finanzierung ermöglicht. Dr.in  Eva Oberbichler, Geschäftsführerin der Behindertenhilfe im Diakoniewerk, bedankte sich bei der Eröffnung besonders bei den Spendern, aber auch bei den in das Projekt eingebundenen MitarbeiterInnen, die nicht nur durch konzeptionelle Überlegungen sondern auch ganz tatkräftig handwerklich zum Gelingen des Neubaus Streichelzoo beigetragen haben.

Unterstützung weiterhin wichtig!

Für einige wichtige Fertigstellungsarbeiten wie rollstuhlgerechte Wege, Bepflanzungen oder winterfeste Aufenthaltsräume fehlt derzeit noch das Geld. Ein großer Wunsch aller MitarbeiterInnen, mit und ohne Behinderung, ist auch ein neuer Hasenstall, eine Voliere für die Vögel und ein Ententeich.
Wenn Sie den Streichelzoo unterstützen möchten: Sparkasse Oberösterreich, Kt-Nr: 02300-000508, BLZ: 20320,Evangelisches Diakoniewerk Gallneukirchen, Kennwort Streichelzoo

Im Streichelzoo richtig aufgeblüht

Für den 30jährigen Ronny ist der Streichelzoo eine echte Lebensbereicherung  Er ist ein Mann der ersten Stunde im Streichelzoo und packt überall an, wo was zu tun ist. Stall ausmisten, Tiere füttern, Pferde bürsten – für Ronny kann der Tag nicht lang genug sein. Früher war er meist müde und wollte nur schlafen. Erst im Streichelzoo ist er richtig aufgeblüht. Die Scheu vor Tieren hat er längst abgelegt. Im Streichelzoo hat er seine Lebensaufgabe gefunden und er spürt, dass seine Fürsorglichkeit von den Tieren mit viel Zuneigung belohnt wird.
Helmut, ein anderer Mitarbeiter im Streichelzoo ist 37 und seit 21 Jahren im Diakoniewerk. Er lebt mit autistischer Wahrnehmung und konnte in geschlossenen Räumen mit mehreren Menschen nur schwer arbeiten. Seit er im Streichelzoo eine neue Aufgabe gefunden hat, kann er alle überschüssigen Energien auf die Arbeit konzentrieren. In der freien Natur fühlt er sich zu Hause, hier muss er nicht ständig sein Umfeld arrangieren, er ist Teil einer natürlichen Ordnung und das schenkt ihm Ruhe und Geborgenheit.

Arbeit mit therapeutischem Wert

“Das Projekt Streichelzoo liegt uns besonders am Herzen, weil es auch Menschen mit schwerer geistiger Behinderung oder autistischer Wahrnehmung wie Ronny oder Helmut ermöglicht, sich im Kontakt zu den Tieren mehr zu öffnen, eine Beziehung aufzubauen und Verantwortungsbewusstsein für die betreuten Wesen zu entwickeln”, meint Walter Aigner, Behindertenpädagoge im Streichelzoo.
Und Michael Klaner, Leiter der Werkstätte in Gallneukirchen, weiß: “Tiere haben keine Vorurteile. Sie bewerten nicht und nehmen jeden Menschen so wie er ist. Sie geben die Zuneigung zurück, die sie bekommen und sind für viele Menschen mit Behinderung eine wertvolle Therapiehilfe.”

Integratives Projekt

Zudem ist der Zoo ein hoher Integrationsfaktor: Zahlreiche BewohnerInnen und MitarbeiterInnen aus dem Diakoniewerk sowie BesucherInnen aus der Region kommen, um die Tiere zu sehen und zu streicheln. Auch für Schulklassen und Kindergartenkinder ist der Streichelzoo mittlerweile ein beliebtes Ausflugsziel. Das Angebot, auf den Ponys und dem Lippizaner unter der Führung eines behinderten Mitarbeiters zu reiten, wird gerade von Kindern gerne in Anspruch genommen. Dies schafft vielfältige Möglichkeiten der Kommunikation und Integration.