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Ein neues Angebot der Diakonie vermittelt Menschen, die das Leben im Alter erleichtern

„Am schönsten sind das Reden und die WhatsApps, die wir uns gegenseitig schicken“, sagt Daniela Runck (82) und lacht. Seit Juli bekommt die Linzerin Unterstützung von „Allfred“, einer neuen Einrichtung des Diakoniewerks. „Mit unseren Angebot möchten wir der Vereinsamung entgegenwirken und Abwechslung Im Alltag schaffen“, sagt Daniela Palk vom Diakoniewerk. Auf der Serviceplattform „Allfred“ werden deshalb ältere oder beeinträchtigte Menschen mit Helferinnen und Helfern zusammengebracht. Worin genau die Unterstützung besteht, ist unterschiedlich und reicht von Hausarbeit bis zur gemeinsamen Freizeitgestaltung.
„Wir gehen spazieren, essen gemeinsam und reden viel, manchmal gehen wir ins Museum“, berichtet Doris Pfeiffer (48). Ihre Besuche sind ein Fixpunkt im Leben der 82-jährigen Runck, die früher als Seelsorgerin bei den Elisabethinen in Linz arbeitete. Dass Pfeiffer im Hauptberuf Sozialbetreuerin ist, spielt eigentlich keine Rolle. Pflegerische und medizinische Leistungen werden von „Allfred“ nicht angeboten.
Wer sich als Helferin oder Helfer bewirbt, wird bei einem persönlichen Gespräch vom Diakoniewerk genau geprüft. Das können Studierende sein, Alleinerzieherinnen, Langzeitarbeitslose, Asylwerber und anderen, die einen Nebenverdienst suchen. „Ich hatte da keine Bedenken, weil das Diakoniewerk dahintersteht und ich wusste, dass die nur zuverlässige Personen schicken“, sagt Runck. Dennoch habe ein vorsichtiges Kennenlernen stattgefunden. Ganz wichtig sei, dass die Chemie zwischen den beiden stimmt.
„Uns interessieren ähnliche Dinge, wir tauschen uns aus und ich kann ihr auch meine Sorgen anvertrauen. Was ich nicht möchte, ist, bemuttert zu werden“, sagt die 82-Jährige. Die zwei bis drei Stunden, die sie jede Woche mit ihrer Allfred – Helferin verbringt, sind für sie ein echter Gewinn. Vor fünf Jahren starb Daniela Runcks Mann, auch viele Freunde sind bereits gestorben. Sie lebt alleine, macht vieles noch selbst, wird aber immer langsamer, wie sie berichtet. „Ich war schwermütig und antriebsschwach“, sagt sie. „Aber das ist jetzt alles weg. Ich bin richtig glücklich.“
Auch Doris Pfeiffer genießt die Stunden mit der 82 – Jährigen. „Sie ist ein Vorbild für mich. Wenn ich alt bin, möchte ich auch so sein. Und ich verstehe jetzt auch meine eigene Mutter besser und weiß, wie wichtig der Kontakt ist.“ Am 20. Oktober feiert Daniela Runck ihren 83. Geburtstag, und Doris Pfeiffer – „sie ist schon so etwas wie eine Freundin“ – hilft ihr beim Organisieren. Darauf freut sie sich und kann allen anderen nur raten, sich auch bei „Allfred“ nach Unterstützung umzusehen.

Quelle: OÖNachrichten