Direkt zum Inhalt

Für Menschen mit Beeinträchtigungen ist es in den meisten Fällen schwierig oder gar unmöglich, ihre sexuellen Bedürfnisse auszuleben. Darüber hinaus wird dieses Thema in unserer Gesellschaft weitgehend totgeschwiegen. VOL.AT sprach mit Andreas Guth, Vorstandsmitglied von „Reiz – Selbstbestimmtes Leben“ und Georg Matzak von der Lebenshilfe Vorarlberg über das umstrittene Thema.

„Ich selbst erlebe das tagtäglich, dass ich nicht als Mann oder als Mensch angesehen werde, aber ich bin auch ein sexuelles Wesen, trotz meiner Behinderung“, erzählt Andreas Guth von Reiz Vorarlberg, der sich ausführlich mit dem Thema Sexualität und Beeinträchtigung auseinandersetzt. Die Mitglieder von Reiz wollen, neben Informations- und Beratungsangeboten, eine Sexualbegleitung für Menschen mit Beeinträchtigungen in Vorarlberg aufbauen. Reiz hat zudem die Internetplattform VISS zum Thema „Selbstbestimmte Sexualität für Menschen mit Behinderung“ eröffnet.

„Peergroups ermöglichen es, sich auszutauschen“

Um diesen Menschen die Möglichkeit zu bieten, über ihre sexuellen Bedürfnisse zu sprechen, werden sogenannte Peergroups angeboten: „Da Menschen mit Beeinträchtigungen oft weniger soziale Kontakte haben, haben sie auch viel weniger Möglichkeiten, sich auszutauschen. Die Peergroups beispielsweise sollen ihnen den Austausch untereinander ermöglichen“, so Andreas Guth im Gespräch.

Tabus müssen abgebaut werden

Sexualität und Beeinträchtigung wird in unserer Gesellschaft weitgehend totgeschwiegen. Dennoch gibt es immer mehr Organisationen, welche sich diesem Thema annehmen, da jedem Mensch das gleiche Recht auf Sexualität zugesprochen werden soll: „Das Thema Sexualität und Behinderung ist in Vorarlberg wesentlich präsenter als es in den letzten Jahren war. Und das ist gut so, weil es dazu dient, entsprechende Tabus abzubauen und das hilft Menschen mit Beeinträchtigung ihre Sexualität auszuleben“, so Georg Matzak von der Lebenshilfe.
Die Interviews mit Andreas Guth und Georg Matzak finden Sie unter: vol.at

(von vol.at)