„Für Frauen mit Behinderungen ist eine Informationsbroschüre in Leichter Sprache und Österreichischer Gebärdensprache zu gynäkologischen Vorsorgeuntersuchungen eine äußerst wichtige Unterstützungsleistung“, begrüßt die Sprecherin der Grünen für Menschen mit Behinderungen, Heike Grebien, den heutigen Beschluss im Gleichbehandlungsausschuss.
Frauen mit Behinderungen können gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen deutlich weniger in Anspruch nehmen. Die Hauptgründe dafür sind die fehlende Barrierefreiheit von gynäkologischen Praxen und fehlende Informationen in entsprechender Form wie Leichte Sprache oder Österreichischer Gebärdensprache (ÖGS).
„Nationale und internationale Studien zeigen, dass es sich hier keinesfalls um Einzelfälle handelt. So geht etwa ein Viertel der Frauen mit Behinderungen zu keinerlei gynäkologischen Voruntersuchungen und nur jede neunte Frau mit Behinderung nimmt regelmäßig gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch. Zudem wird ein Drittel der Menschen mit Behinderungen nicht über Sexualität und geschlechtsspezifische Gesundheit aufgeklärt. Informationen in Leichter Sprache und ÖGS stellen hier eine wichtige Unterstützungsleistung dar“, betont Grebien und weiter: „Sie erleichtern den Zugang zu medizinischer Versorgung für unterschiedliche Personengruppen wie Frauen mit Lernschwierigkeiten, Frauen mit niedrigem Sprachverständnis, hörbeeinträchtigte und gehörlose Frauen.“
„Unser Entschließungsantrag ‚Erstellung von Informationsbroschüren in Leichter Sprache zu gynäkologischen Vorsorgeuntersuchungen für Frauen mit Behinderungen‘ hat die Produktion und bundesweite Verteilung einer leicht verständlichen Broschüre zum Ziel“, hält Grebien fest.
Die Herstellung einer solchen Broschüre ermöglicht Frauen mit Behinderungen einen besseren Zugang zu gynäkologischen Vorsorgeuntersuchungen und hilft damit, deren Gesundheit zu verbessern. Darüber hinaus werden Ärzt*innen sensibilisiert, dass Leichte Sprache und Österreichische Gebärdensprache für Menschen mit Behinderungen wichtig sind.
„Ganz wesentlich bei dieser Broschüre ist, dass sowohl Frauen mit Lernschwierigkeiten als auch hörbeeinträchtigte und gehörlose Frauen in deren Erstellung eingebunden werden. Denn nur so können Inhalte und Aufbereitung zielgruppenspezifisch gestaltet werden und damit wirksam sein“, sagt Grebien.