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Behinderung ist kein Charity-Thema, sondern eines, das direkt den Geschäftserfolg von Betrieben beeinflusst. Eine offene und gute Kommunikation darüber unterstützt dabei, dass Produktivität gesteigert wird.

„15 Prozent der österreichischen Bevölkerung leben mit einer Behinderung. Ab dem 50. Lebensjahr steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Mitarbeiter von einer Behinderung betroffen sind. Damit betrifft das Thema direkt die Produktivität und den Geschäftserfolg von Unternehmen”, sagt Gregor Demblin, Gründer von myAbility. Die Unternehmensberatung entwickelt gemeinsam mit Betrieben Inklusionsstrategien, um die Potenziale von Menschen mit Behinderungen als Kunden und Mitarbeiter zu nutzen.

„Es geht nicht um Charity, sondern um wirtschaftlichen Erfolg.”Gregor Demblin, Gründer myAbility

Viele große Betriebe wie die ÖBB, UniCredit Bank Austria oder Microsoft haben sich bereits von myAbility bei ihrem DisAbility-Management beraten lassen und gute Erfolge erzielt. Ein wichtiger Punkt bei der Beratungsarbeit sind Kennzahlen: Wie viele Mitarbeiter gibt es insgesamt, wie viele haben eine Behinderung, welche Förderungen wurden dafür in Anspruch genommen und vieles mehr. „Wir entwickeln gerade den digitalen ‚Inclusion Calculator’, mit dem Betriebe ihr Einsparungspotenzial durch DisAbility-Management leicht selbst berechnen können”, sagt Demblin.

Berührungsängste abbauen

myAbility führt unter anderem Führungskräfteschulungen durch. Dabei geht es darum, Berührungsängste abzubauen und einen sicheren Umgang zu finden. Im Rahmen der Schulungen werden bei der Sensing Journey® Berührungspunkte mit Menschen mit Behinderungen geschaffen und gezeigt, was alles möglich ist. Alle Fragen haben im direkten Austausch Platz”, so Demblin. Durch Umstellung auf Schulungen im digitalen Raum und durch Virtual Reality sieht Demblin große Chancen, mehr Menschen zu erreichen. So könnten Kleinst- und Mittelbetriebe ebenfalls günstiger ihr Potenzial in diesem Bereich ausloten.

Ressentiments bewusstmachen

Auf die Frage, wo bei Betrieben die größten Ressentiments bei der Einstellung gegenüber Menschen mit Behinderungen liegen, meint Demblin: „Zuerst denken viele, dass es sie gar nicht betrifft. Denn Arbeitnehmer sagen oft nicht offen, dass sie ihren Job nicht mehr wie üblich machen können. Viele verstecken ihre Behinderung bereits im Bewerbungsprozess. Dadurch fehlt bei Unternehmen schon mal das Bewusstsein dafür, dass auch sie betroffen sind.” Weiters seien viele der Meinung, dass Menschen mit Behinderungen grundsätzlich eine geringere Leistung brächten, dabei gäbe es viele Role Models, die beweisen, dass sogar das Gegenteil der Fall ist. Hier arbeitet man mit Erfolgsgeschichten. „Das Bild von Menschen mit Behinderungen löst oft Unbehagen aus. Es ist ein großer Unterschied, ob ein Mensch gehend oder rollend einen Raum betritt. Das weiß ich aus eigener Erfahrung”, sagt Demblin. Er selbst ist seit seinem 18. Lebensjahr durch einen Badeunfall querschnittgelähmt. Der Wunsch einen Beitrag dazu zu leisten, dass sich bei dieser Wahrnehmung etwas ändert, hat ihn dazu bewegt, aus der Wirtschaft heraus den Hebel anzusetzen. „Wenn man Unternehmen überzeugen kann, dass sie ihren Geschäftserfolg verbessern können, dann wird sich etwas ändern. Daraus ist eine große Dynamik und großes Interesse bei Unternehmen mit vielen Mitarbeitern entstanden. Jetzt expandieren wir und bringen unser Know-how in die Europäische Union”, freut sich Demblin auf die kommenden Monate. myAbility hat Investoren überzeugt, für die Expansion und Digitalisierung des Unternehmes einen sechsstelligen Betrag aufzustellen.

Quelle: news.wko.at