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Im Rahmen ihrer Adventkampagne schlägt die Diakonie 4 Maßnahmen für das neue Regierungsprogramm vor

„Kinder und Jugendliche mit Behinderung haben Rechte. Ein Regierungsprogramm muss konkrete Maßnahmen für Kinder und Jugendliche mit Behinderung vorsehen, mit denen ihre Rechte umgesetzt werden“, fordert Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser anlässlich des Internationalen Tags der Kinderrechte am 20. November.

Im Rahmen einer Pressekonferenz zum Start ihrer Adventkampagne „Hoffnung braucht ein JA“ nennt die Diakonie vier Maßnahmen:

  • JA zu einem verpflichtenden Kindergartenjahr für Kinder mit Behinderung: Kinder mit Behinderung sind derzeit davon ausgenommen. Damit das verpflichtende Kindergartenjahr auch für Kinder mit Behinderung gelten kann, müssen in ganz Österreich räumlich und personell entsprechend ausgestattete Kindergartenplätze zur Verfügung stehen.
  • JA zu Assistenz für Kinder mit Behinderung in der Schule: Eltern, Kinder und Jugendliche mit Behinderung sowie engagierte Lehrkräfte sind oft Bittsteller wenn es um Unterstützung im Schulalltag geht. Damit wirklich alle gut und gemeinsam lernen können, braucht es einen Rechtsanspruch auf Unterstützung und das in ganz Österreich einheitlich.  
  • JA zu inklusiver Nachmittagsbetreuung: Derzeit endet die Inklusion zu Mittag. Gefordert sind finanzielle Mittel sowohl in der verschränkten Schulform als auch in den diversen Nachmittagsbetreuungsangeboten (schulische Nachmittagsbetreuung, Hort etc.).
  • JA zu Weiterführung der schulischen Karriere von Kindern mit Behinderung nach der 9. Schulstufe: Kinder mit Behinderungen können derzeit nur 9 Jahre in die Schule gehen. Eine inklusiv geführte Oberstufe ist nur als Schulversuch möglich. Gefordert sind inklusive Schulen bis zum 18./19. Lebensjahr, auch AHS Oberstufe und berufsbildende Schulen mit Matura.

Begabungen fördern

„Menschen mit Behinderung haben viele Begabungen. Ziel inklusiver Bildung wie auch unserer Arbeit in der Diakonie ist es, diese Begabungen zu entdecken und zu fördern. Ein eindrucksvolles Zeichen dafür sind die Arbeiten aus unterschiedlichen künstlerischen Disziplinen, die in unseren Bildungs- und Produktionswerkstätten entstehen“, so Moser.

Im Rahmen der Pressekonferenz präsentierte der Künstler der Kunstwerkstatt der Diakonie in Oberösterreich, Christian Öllinger, seine Arbeit. Öllinger ist auch Illustrator eines neuen Büchleins zur Geschichte des Adventkranzes, das Diakonie und Evangelischer Presseverband gemeinsam herausgegeben haben.

180 Jahre Adventkranz

Es waren Straßenkinder des beginnenden Industriezeitalters, denen die Diakonie Zuflucht und Zukunft ermöglichte, für die der Adventkranz vor 180 Jahren erfunden wurde. Der evangelische Theologe und Pädagoge Johann Hinrich Wichern sah die Not der verwahrlosten Kinder in den Vorstädten Hamburgs. So sammelte er Spenden bei wohlhabenden Bürgern und Bürgerinnen und gründete eine „Rettungsanstalt“ für Hamburgs Straßenkinder.

Das pädagogische Konzept war auch für heutige Maßstäbe modern: Nicht Zucht und Ordnung waren die obersten Prinzipien, sondern Wertschätzung und Ausbildung. In kleinen Häusern inmitten von Gärten und Freiflächen sollten Kinder so geborgen wie in einer Familie heranwachsen.

Im Jahr 1839 wurde im Betsaal des „Rauen Hauses“ der erste Adventkranz aufgehängt: ein großes Wagenrad, bestückt mit Kerzen – 19 kleinen roten für die Wochentage im Advent, und vier großen weißen Kerzen für die Adventsonntage. Jeden Tag wurde eine weitere Kerze entzündet, um den Kindern das Warten auf Weihnachten zu verkürzen.

„Der Adventkranz ist Symbol und Hoffnungsträger geworden für Kinder und Jugendliche vor 180 Jahren“, so die Diakonie-Direktorin. „Diese Geschichte wollen wir erzählen. Und wir wollen heutige Hoffnungs-Geschichten erzählen und auf unseren Straßenplakaten Hoffnungsträgern und Hoffnungsträgerinnen ein Gesicht geben.“

Quelle: diakonie.at