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Margarita Edler kümmert sich um Behindertenrechte. Für ihr Engagement erhielt sie nun den Dr. Elisabeth Wundsam Hartig Preis.
Wörter wie „Behinderte“ oder „die Behinderten“ kommen im Wortschatz von Margarita Edler nicht vor. Diese Beschreibung würde den Menschen auf seine Beeinträchtigung reduzieren. Sie verwendet lieber Ausdrücke wie „Menschen mit Behinderung“.
Margarita Edler ist seit 2010 Projektleiterin für den Steirischen Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenkonvention. „Wir sind damit in Österreich Vorreiter“, erzählt sie. Und in Europa ein Beispiel für Best Practice. Derzeit werden dafür 54 Maßnahmen abgearbeitet: Angefangen von Barrierefreiheit über Bewusstseinsbildung bis hin zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. So gibt es für Architekturstudenten mittlerweile eine Lehrveranstaltung zum Thema Barrierefreiheit, viele Einkaufszentren, in denen Hinweise auch in Brailleschrift verfasst sind oder Texte, die speziell auf Menschen mit Lernschwierigkeiten abzielen.
Ein zentraler Punkt, um Menschen mit Beeinträchtigung noch besser in der Gesellschaft zu integrieren, sei Sensibilisierung, und zwar von Kindesbeinen an: „Wir wollen vermitteln, dass es normal ist, verschieden zu sein.“ Heute besuchen bereits 84 Prozent der Schüler mit Beeinträchtigung eine Regelschule. Ihre Kollegen können so von klein auf lernen, mit Beeinträchtigungen umzugehen und ihre Sozialkompetenz zu stärken.
Sorgen bereitet der ausgebildeten Sozialarbeiterin sowie studierten Pädagogin und Philosophin der Arbeitsmarkt: Bei Menschen mit Beeinträchtigung ist die Arbeitslosigkeit zuletzt massiv angestiegen. Die Gründe dafür sind vielfältig – etwa die (unbegründete) Angst vor Nichtkündbarkeit durch den Arbeitgeber.
Edler hat das Projekt „es läuft bis 2020“ in drei Phasen geteilt: „Es ist wichtig, Zwischenbilanz zu ziehen, zu schauen, was gut angenommen wurde oder wo wir Nachholbedarf haben, erläutert die 56-Jährige, die auch eine Ausbildung im Bereich Qualitätssicherung hat.
Einen Artikel zum Dr. Elisabeth Wundsam Hartig Preis finden Sie unter gleichgestellt.at.
Quelle: kleinezeitung.at, Artikel vom 13.12.2014, Normal, verschieden zu sein
(von KI-I)