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Das Zero Project hat sich ausgehend von Österreich als führendes internationales Forum für Best Practice-Beispiele zur Durchsetzung der Rechte von Menschen mit Behinderung etabliert.
Die diesjährige Zero Project Conference findet am 27.
und 28. Februar 2014 erstmals in der Wiener UNO City statt und 
konzentriert sich auf das Thema Barrierefreiheit. 50 sorgsam
 ausgewählte Best Practices präsentieren sich vor 350 führenden
 Parlamentariern aus aller Welt, Vertretern von Organisationen von 
Betroffenen, NGOs sowie Stiftungen, Wissenschaftlern und Unternehmen.
Vielfach wird Barrierefreiheit nur im Zusammenhang mit Gebäuden 
betrachtet. Dies ist wichtig, es geht jedoch um mehr:
 Barrierefreiheit betrifft auch Informations- und
 Kommunikationstechnologien, Transportwesen sowie Produkte und 
Dienstleistungen. All dies ist Schwerpunkt der aktuellen Zero Project
 Conference.
In den drei Jahren seines Bestehens hat sich das Zero Project von
 Wien aus zu einer fixen, vielfach beachteten Größe im Kampf für die 
Durchsetzung der UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit 
Behinderungen entwickelt. Über 350 TeilnehmerInnen werden heuer zur Konferenz erwartet, die erstmals in 
der UNO-City stattfindet – auch dies ist ein Zeichen der Bedeutung, die 
das Zero Project in kurzer Zeit erlangt hat.
"In den vergangenen drei Jahren haben rund 2.000 ExpertInnen aus mehr 
als 130 Ländern ihr Wissen und ihre Erfahrungen eingebracht. Das Zero 
Project bündelt diese und stellt sie wiederum auf internationaler 
Ebene allen Entscheidungsträgern zur Verfügung", erklärt Dr. Michael 
Fembek, Koordinator des Zero Project seitens der Essl Foundation.
 "Heuer wurden aus über 300 nominierten Projekten 54 Innovative 
Practices und 15 Innovative Policies ausgewählt, die im Report und 
der Konferenz präsentiert und diskutiert werden."

Barrierefreiheit international: Nicht immer sind die Industriestaaten 
vorne!

In einer weiteren Aktivität, dem Länder- und Regionenvergleich von Sozialindikatoren zur Umsetzung der UN Konvention, liefert der Zero 
Project Report teilweise überraschende Rückschlüsse: So sind
 beispielsweise nach Ansicht der befragten Experten in der
 Barrierefreiheit von öffentlichen Gebäuden nicht die "alten" 
Industriestaaten Europas vorne, sondern bei einigen Indikatoren die
 Länder aus Zentral- und Osteuropa. Auch die Beschäftigungszahlen von 
Menschen mit Behinderung stocken europaweit oder sinken sogar leicht,
 während die Entwicklung in CEE-Ländern sowie Asien gleichzeitig nach
 oben weist.
Führend sind die EU-Staaten jedoch beim Einsatz barrierefreier 
Informations- und Kommunikationstechnologie wie etwa
 barrierefreiem Internet oder Fernsehen, oder barrierefreiem öffentlichen 
Nahverkehr. Die Situation von Menschen mit Beeinträchtigungen ist aber 
auch hier durchwachsen: In keiner einzigen Hauptstadt der
 beobachteten Länder wurde von den Experten ein klares "Ja" für die 
durchgehende Barrierefreiheit der öffentlichen Transportsysteme 
gegeben!

Innovative Umsetzungsbeispiele aus Österreich und der ganzen Welt

Insgesamt wurden 54 Innovative Practices für den Report ausgewählt,
 zehn davon aus Österreich. Ein Großteil davon wird auf der Konferenz 
präsentiert. Darunter sind u.a. ein barrierefreier Wiener Stadtplan,
 der dem Benutzer "vorgelesen" wird, das Projekt "ways4all", eine 
mobile Applikation, die den öffentlichen Transport für Menschen mit 
speziellen Bedürfnissen unterstützt (Navigation In- und Outdoor,
 Verkehrsinformation, Kommunikation mit den örtlichen 
Transportbetrieben) und von der FH Joanneum umgesetzt wird, oder das 
"Relayservice" von ÖGS.barrierefrei, das telefonische 
Hilfestellungen, Service-Hotlines etc. für taube bzw. hör- oder
 sprachbeeinträchtigte Menschen ermöglicht.
Auf internationaler Ebene wird beispielsweise der vom Initiator als 
"bestes barrierefreies Bürogebäude der Welt" bezeichnete Bürokomplex 
aus Dänemark präsentiert, oder spektakuläre barrierefreie 
Kunstvermittlungs-Projekte internationaler Museen, die zum Teil auch live präsentiert 
werden. Auf der Konferenz werden auch einige führende Organisationen, 
deren Anspruch es ist, ganze Städte barrierefrei zu machen, ihre
 Arbeit präsentieren.

(von OTS)