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"Die Menschen erwarten sich zu Recht gute Lösungen in der Pflege, und das nicht nur im heurigen "Europäischen Jahr des Aktiven Alterns und der Solidarität zwischen den Generationen", sondern auch weit darüber hinaus," betont Martin Schenk, Sozialexperte und stv. Direktor der Diakonie Österreich die Wichtigkeit der Strukturreform Pflege. "Die Verlängerung des Finanzausgleichs bis 2016 ist jedenfalls nicht das, was man unter Strukturreform versteht.  Die Arbeitsgruppen für ein neues Pflegenetz in Österreich müssen wieder zurück an den Verhandlungstisch!"
Laut Pflegefondsgesetz müssen bis Ende des Jahres 2012 neue Lösungen für strukturelle Verbesserungen in der Pflege erarbeitet werden. "Die Verlängerung der finanziellen Mittel bedeutet, dass der Reformdruck herausgenommen wird. Derzeit ist es auch nicht erkennbar, ob weitere Gespräche anberaumt sind oder nicht. Für die Diakonie ist Stillstand bei der Strukturreform aber nicht hinnehmbar," fordert Schenk weitere Gespräche ein. "Dass pflegebedürftige Menschen nach wie vor oft nur die Alternative zwischen stationärer Pflege und Betreuung durch Angehörige haben, zeigt, dass Dienstleistungen dazwischen fehlen."

Dienstleistungen zwischen Stationärer Pflege und Pflege durch Angehörige fehlen

Laut Diakonie handelt es sich dabei um so genannte Lückenschluss-Angebote, wie z.B. Tagesstätten, teilstationäre Dienste, Kurzzeitpflege, Nachtbetreuung oder neue Modelle, wie Hausgemeinschaften, eine moderne Wohngemeinschaft für Menschen im Alter mit Betreuungsbedarf. Aber auch Hilfsmittel und technische Unterstützung können helfen, die Unabhängigkeit im Alter sowie die Teilhabe am sozialen Leben zu gewährleisten.
"Lückenschluss-Angebote erleichtern es auch pflegenden Angehörigen, einerseits einem Beruf nachzugehen, und andererseits können Angehörige durch die Entlastung so wieder `ihre Batterien aufladen`. Zudem können durch den Ausbau von Diensten rund um die Pflege auch regionale wirtschaftliche Impulse gesetzt werden. Ein Altern in Würde wird nicht zuletzt dadurch gewährleistet, dass Menschen selbst entscheiden können, welche Angebote sie in Anspruch nehmen können," so Schenk. "Die Arbeitsgruppen in der Strukturreform Pflege sollen genau hier ansetzen, und neue Lösungsmöglichkeiten, die für alle Menschen in Österreich Verbesserungen bringen, erarbeiten."
(von Diakonie Österreich, Quelle: OTS)