Direkt zum Inhalt

"Erhebliche Wachstumschancen" sieht die Europäische Volkspartei (EVP) beim Tourismus für Menschen mit Behinderung. Der Verkehrs- und Tourismussprecher der ÖVP im Europäischen Parlament fordert heute verbesserte Mobilitäts- und Freizeitangebote für Menschen mit Behinderung: "Dies wäre nicht nur eine persönliche Erleichterung und Bereicherung für diese Menschen, sondern würde auch neues wirtschaftliches Wachstum ermöglichen", so Pirker. Laut einer Studie, die heute im europäischen Parlament in Brüssel vorgestellt wurde, würden rund 50% der deutschen Touristen öfter reisen, wenn sie verbesserte Mobilitätsangebote erhalten würden. Die Europäische Kommission schätzt, dass wenn für Personen mit reduzierter Mobilität der Zugang zu Tourismusangeboten verbessert werden würde, allein in Deutschland in der Branche ein zusätzlicher Umsatz von bis zu 4 Milliarden Euro möglich wäre. "Ausgezeichnete Angebote hat die Stadt Salzburg erstellt und dafür 2012 den so genannten "Access City Award" der Europäischen Kommission erhalten", lobt Pirker die beispielhafte Strategie Salzburgs.
"Dass die Europäische Union seit dem Lissabonvertrag neue Zuständigkeiten auch in der Tourismusförderung hat, müssen wir in der gegenwärtigen Krise nutzen, um auch hier neue Wachstumsimpulse zu setzen", erklärt Pirker. In Europa leben 80 Millionen Bürger mit Behinderungen. 150 Millionen sind in ihrer Reisefreiheit und Mobilität eingeschränkt. Darunter fallen Menschen mit Behinderungen nach Unfällen, ältere Menschen aber auch Familien mit Kleinkindern.
Die EVP setzt sich gemeinsam mit dem zuständigen Industriekommissar Antonio Tajani dafür ein, dass die speziellen Bedürfnisse dieser bisher vernachlässigten Zielgruppe in Zusammenarbeit mit der Tourismusbranche genau analysiert werden. Der Sektor soll durch mehr Information für Anbieter und potenzielle Kunden ausgebaut werden. Pirker fordert unter anderem ein einheitliches Qualitätssiegel für Tourismusbetriebe, die ein spezielles Angebot für Menschen mit eingeschränkter Mobilität erstellen. "Wir müssen neue Standards setzen und die Branche ermutigen, freiwillig in diesem Bereich wertvolle Initiativen zu setzen", so Pirker.
(von EVP; Quelle: OTS)