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Am 12. März ist Welt-Glaukomtag. Zu diesem Anlass veranstaltete der ARBÖ eine gemeinsame Pressekonferenz mit dem Österreichischen Blinden- und Sehbehindertenverband. Bei dieser Pressekonferenz wurde darauf aufmerksam gemacht, welche Auswirkungen Glaukome beim Autofahren haben.

Was ist ein Glaukom? Was ist grüner Star?

Laut dem Uniqua Gesundheitsportal gibt es verschiedene Formen des Glaukoms. Das Offenwinkelglaukom ist die häufigste Form, bei dem es zu „Abflussstörungen im Trabekelwerk [kommt], die den Augeninnendruck erhöhen. Die Erkrankung schreitet langsam fort, bereitet keine Schmerzen und wird häufig erst bemerkt, wenn bereits Schäden (z.B. Gesichtsfeldeinschränkung) aufgetreten sind.“  Risikofaktoren für Glaukomerkrankungen sind ein erhöhter Augeninnendruck, familiär gehäuftes Vorkommen, das Glaukom als Alterserscheinung und verschiedene Erkrankungen wie Diabetes mellitus.
Daneben gibt es beispielsweise das Winkelblock- oder Engwinkelglaukom, angeborene Glaukom-Erkrankgungen und Formen, die durch Verletzungen, Entzündungen, Stoffwechselerkrankungen oder Medikamente verursacht werden.

Auswirkungen eines Glaukoms

„Das Glaukom, besser bekannt als  “grüner Star”, ist in den Industriestaaten die zweithäufigste Erblindungsursache. Und das, obwohl der Zugang zu moderner Diagnose und Therapie einfach ist.“ (ÖBSV)
Die Krankheit verläuft häufig schmerzfrei und wird deshalb oft erst spät erkannt. „In Österreich sind etwa 80.000 Menschen von einem Glaukom betroffen. Mehr als 35.000 Personen sind bereits sehbehindert. Denn: Bleibt die Krankheit unentdeckt, kommt es zu irreparablen Ausfällen im Gesichtsfeld und zu einer starken Beeinträchtigung des Sehvermögens, die unbehandelt bis zur Erblindung führen kann.“ (ÖBSV)
Anton Hommer ist Oberarzt an der Augenklinik des Sanatoriums Hera und Mit-Initiator des Weltglaukomtages in Österreich. Er erklärt: “Besonders risikogefährdet sind Menschen ab dem 40. Lebensjahr, da Glaukom eine Erkrankung ist, die mit dem Alter zunimmt. Wir Augenärzte erkennen die Schädigung des Sehnervs durch Glaukom an einer charakteristischen Eindellung des Sehnervenkopfes. Wichtig ist aber, dass die Erkrankung bereits im Frühstadium erkannt wird, bevor eine funktionelle Schädigung die Sehleistung für immer beeinträchtigt. Deshalb ist eine einmal jährliche augenärztliche Untersuchung jedem anzuraten. Früherkennung ist nun einmal die beste Therapie. Denn an einem Glaukom zu erkranken, bedeutet für die Betroffenen eine starke Beeinträchtigung der Lebensqualität. Sei es am Arbeitsplatz, zu Hause oder im Straßenverkehr.” (ÖBSV)
Bei der gemeinsamen Pressekonferenz macht der ARBÖ besonders auf die Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam.

Glaukom beim Autofahren

Da das Gesichtsfeld von Glaukom-Erkrankten eingeschränkt ist und die Gesichtsfeld-Einschränkung voranschreiten kann, können plötzlich auftauchende Personen und Hindernisse rasch übersehen werden. „Erst wenn diese direkt in den zentralen Fokus der Glaukom-Lenker geraten, werden sie wahrgenommen. Dann kann es aber zum Bremsen oder Ausweichen schon zu spät sein“, erklärt ARBÖ-Verkehrsmediziner Josef Nagler. Für eine rechtzeitige Reaktion ist die periphere Sicht (das, was aus den Augenwinkeln wahrgenommen wird) genauso wichtig, wie das zentrale Sehen. (ÖBSV)
Ein weiteres Problem ist, dass das “gesunde” Auge den Ausfall des anderen wettmacht. Es hilft Hindernisse wahrzunehmen. Trotzdem verlieren die Betroffenen die Tiefenwahrnehmung. Dadurch kommt es zu Fehleinschätzungen, beispielsweise wie weit FussgeherInnen noch entfernt sind.

Glaukom beim Gehen

Da das Gesichtsfeld eingeschränkt wird und die Tiefenwahrnehmung verloren gehen kann, haben Glaukom-Erkrankte Schwierigkeiten Hindernisse rechtzeitig wahrzunehmen. Das betrifft beispielsweise Treppen, Schwellen, Gehwegränder. Betroffene stolpern oder stürzen.

Information und Testung

Wichtig ist, sich regelmäßig testen zu lassen.
Am 12. März veranstaltet die Österreichische Ophthalmologische Gesellschaft (Vereinigung der österreichischen Augenärzte) eine Aufklärungskampagne in Wien. In einem Zelt auf dem Herbert-von-Karajan-Platz neben der Oper können Interessierte sowie Betroffene ihr Sehvermögen von AugenärztInnen untersuchen und beraten lassen. Der Eintritt ist frei. Information und Testung sind von 09:30 bis 17:00 Uhr möglich. (Wien.gv)
Quellen: Öffnet einen externen Link in einem neuen FensterUniqa Gesundheitsportal, Glaukom; Öffnet einen externen Link in einem neuen FensterÖBSV, Glaukom: Die heimtückische Gefahr; Öffnet einen externen Link in einem neuen FensterWien.gv, Weltglaukomtag 2011 (von KI-I)