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Für Kunstliebhaber und Künstler sind das Schömer-Haus, Zentrale der bauMax-Gruppe, und das Essl-Museum in Klosterneuburg erstklassige Adressen. Nun wurden Künstler aus dem Atelier des Diakoniewerkes in Gallneukirchen eingeladen, im Schömer Haus, das neben seiner zentralen Funktion als Bürogebäude als Ausstellungshalle und Konzertsaal der Sammlung Essl dient, eine Auswahl ihrer Werke im Umfeld international anerkannter Künstler zu präsentieren. Eröffnet wird die Ausstellung am Dienstag, 22. Februar, 18 Uhr. Unter dem Titel "Doppelkopf und Bengelengel" werden Arbeiten von Heinz-Frieder Adensamer, Gertraud Gruber, Rosemarie Heidler, Johanna Rohregger und Erika Staudinger gezeigt. Bis 22. März ist die Ausstellung montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 10:00 bis 13:00 und 14:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.
"Das Engagement für Kunst und der Einsatz für Menschen mit Behinderung im Rahmen des bauMax Humanprogramms sind wesentliche Bestandteile unserer Unternehmens-Philosophie. Mit der Ausstellung des Diakoniewerks haben wir die Möglichkeit beide Bereiche optimal zu verbinden und zu unterstützen", erklärt KR Martin Essl, Vorstandsvorsitzender von bauMax.
"Art Brut KünstlerInnen bereichern die Kunstszene und vervollständigen sie. Ihre Werke gehören wie die von anderen KünstelrInnen auch in die Öffentlichkeit, sollen einem möglichst breiten kunstinteressierten Publikum zugängig gemacht werden und sich auch der Beurteilung stellen können", sagt Mag.a Christa Schrauf, Rektorin des Diakoniewerkes. "Art Brut KünstlerInnen genießen es genauso wie nicht beeinträchtigte Kunstschaffende, wenn ihre Werke ausgestellt werden und die Besucherinnen und Besucher über ihre Werke ins Gespräch kommen. Sie brauchen diese Wertschätzung für ihr künstlerisches Schaffen."

Eigene Formensprache

"Der Titel der Ausstellung ist einem Bildtitel von Künstler Heinz-Frieder Adensamer entlehnt. Er ist nicht nur für ihn sondern auch für die weiteren vier ausstellenden Künstlerinnen eine charakteristische Zitierung für ihre Wirklichkeits- und Bildfindungen, die sie sowohl aus den Medien als auch aus ihrer unmittelbaren Umgebung schöpfen", erklärt Helmut Pum, Leiter des Ateliers im Diakoniewerk. Alle Künstler haben eine jeweils eigene Formensprache entwickelt. Mit der Ausstellung "Doppelkopf und Bengelengel" zeigen sie einen qualitativen Querschnitt ihres bisherigen Schaffens. Im Mai wird die Ausstellung in die Landesgalerie Linz der OÖ. Landesmuseen wandern. Die OÖ. Landesmuseen sind derzeit dabei mit einem speziellen Ausstellungs- und Auswahlprojekt "Arbeitstitel: art brut" eine Sammlung von Kunst von Menschen mit geistiger Behinderung aufzubauen, die in die Sammlung der Landesgalerie als Museum für moderne und zeitgenössische Kunst integriert wird.

Biografien der Künstler

Johanna Rohregger:

Geboren 1975 in Linz, lebt auf einem Bauernhof in Alberndorf, seit 11 Jahren künstlerisch tätig im Atelier des Diakoniewerkes. Bevorzugte Themen: Landschafts- und vor allem Tierbilder. Sie bewältigt großformatige Ölkreidemalereien genau so selbstverständlich wie kleinformatige grafische Umsetzungen und Reliefbearbeitungen in Hartschaumplatten.

  • 2008  Art Brut Forum Pernegg, NÖ
  • 2009  "Affen-Schweine-Hühner", Einzelausstellung im Landesgericht Linz
  • 2010  Nominierung EUWARD, München
  • 2010  Landesgalerie Linz der OÖ. Landesmuseen

Rosemarie Heidler:

Geboren 1952, lebt im Diakoniewerk und ist die "Grande Dame" des Ateliers und schon von Anfang an dabei. Ihr Stil, gekennzeichnet durch sehr persönliche Inhalte, wird durch ihre symbolische Bildsprache und Einbeziehung von Collagen, Fotos, Text und Textfragmenten allgemein verständlich und für andere transformierbar.

  • 2007 – 2010  "Art Brut in Austria", Internationale Wanderausstellung
  • 2009  "MAMA09", Kunstprojekt mit C. Raffetseder, Linz und Gallneukirchen; Museumsquartier Wien; Lentos Linz
  • 2010  Landesgalerie Linz der OÖ. Landesmuseen

Heinz-Frieder Adensamer:

Geboren 1943 in St. Georgen ob Murau, beschäftigt in der Werkstätte Linzerberg und im Atelier des Diakoniewerkes. Sein Grundzugang ist die Verknüpfung der vorrangig aus Printmedien abgeleiteten Realität mit seiner speziellen Phantasie, in der vor allem seine Barbipuppen eine große Rolle spielen. Die Umsetzung erfolgt mittels Textfragmenten, Collagen und eines fragil gestrichelten, zart mit Farbe lavierenden Zeichenstils.

  • 2007 – 2010  "Art Brut in Austria", Internationale Wanderausstellung
  • 2008  Art Brut Forum Pernegg, NÖ
  • 2010  Einzelausstellung, Haus Elisabeth – Gallneukirchen
  • 2010  Narrenturm Wien

Gertraud Gruber:

Geboren 1960, lebt seit 1975 im Diakoniewerk in Gallneukirchen. Sie holt sich ihre künstlerischen Anregungen vorwiegend aus Buch- und Zeitungsvorlagen, wobei sie sehr offen und interessiert ist für unterschiedlichste Themenbereiche wie Tiere, Pflanzen, Menschen oder Technik. Dabei studiert sie ihre Vorlagen, sowohl Bilder als auch Texte, sehr genau. In klaren Linien und den dabei entstehenden Verdichtungen und Strukturen entstehen neue andere Bilder und "Geheimschriften".

  • 2007  Kunst am Bau – Wissensturm Linz
  • 2010  "In.Visible.Brut", Papiermachermuseum Steyrermühl
  • 2010  Landesgalerie Linz der OÖ. Landesmuseen

Erika Staudinger:

Geboren 1968 in Linz, lebt seit 1991 im Diakoniewerk und ist ausschließlich im Atelier beschäftigt. Ihre Bilder zeigen komplizierte lineare Strukturen und ein großes Interesse für Details. Sie verdichtet und bearbeitet bestimmte Stellen des Blattes so intensiv, bis es unter Umständen auch durchgearbeitet ist. Ihr Themeninteresse gilt Burgen und Schlössern und vor allem dem Gesicht, dem Porträthaften der eigenen Person und anderer Menschen ihrer Umgebung.

  • 2007 – 2010  "Art Brut in Austria", Internationale Wanderausstellung
  • 2007  Schloß Hartheim, Alkoven; Landesgericht Linz
  • 2008  Art Brut Forum Pernegg, NÖ
  • 2009  Galerie im 44er Haus, Leonding
  • 2010  Narrenturm Wien

(Text und Bild ©: www.diakoniewerk.at)