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Mit 52500 Besuchern konnte die heurige Rehacare Messe in Düsseldorf den Rekord von 2008 ganz knapp überbieten. Im Auftrag der Gleichgestellt-Redaktion war ein 3-köpfiges Expertenteam unterwegs um sich nach den spannendsten Neuheiten umzusehen.  Bei 801 Ausstellern aus 29 Ländern gab es davon jede Menge.
So ließ sich unser Team zum Beispiel von einigen Rollstuhlherstellern die neuesten Elektro-Rollstuhl-Modelle vorführen, die, neben den üblichen Extras wie Sitzlift und Sitzkantelung, auch mit einer signifikant erhöhten Sicherheit beim Überwinden von Hindernissen, wie etwa Gehsteigkanten, aufwarten konnten. Auch wurde die Kompatibilität dieser Rollstühle mit verschiedenen Auto-Umbauten von unserem Team live auf der Messe getestet (siehe Bild 1).
 
Für das barrierefreie Outdoor-Erlebnis gab es neben den schon bekannten Allrad-Geländerollstühlen ein neu entwickeltes Raupenfahrzeug, an dem man einen handelsüblichen Handrollstuhl  befestigen kann (siehe Bild 2). Ein Wohnwagen mit Rollstuhllift, in dem weder eine barrierefreier Küche noch eine entsprechende Toilette fehlen, macht den Campingausflug komplett.
 
Ein Highlight zur Erhöhung der Mobilität war eine Gehhilfe aus Israel. Es handelt sich dabei um eine Art „Anzug“, der das Gehen für den Benutzer übernimmt. Gesteuert wird er durch Gewichtsverlagerung, der Strom kommt aus einem Akku, den man im Rucksack mitträgt. Dieses Gerät ermöglicht Menschen mit Lähmungen in den unteren Extremitäten nicht nur aufrecht zu stehen, sondern auch zu gehen und Treppen zu steigen (siehe Bild 3).
Speziell für Menschen mit eingeschränkter Fingerfunktion waren verschiedene pneumatische Greifer zu finden, die etwa eigenständiges Essen wieder ermöglichen können. Auch ein Greifer, der an einem Mundstab befestigt werden kann und über Muskelimpulse gesteuert wird, ist bereits in Entwicklung. Das Luxusmodell aus der Sparte Greifer stellt ein vollständiger Roboterarm dar, der mit der Rollstuhlsteuerung schnell und präzise in alle Richtungen bewegt werden kann. Mit den 3 „Fingern“ des Geräts, die mit Gummi überzogen sind, können auch feinmotorische Arbeiten gemacht werden. So ist es zum Beispiel kein Problem ein rohes Ei aufzuheben oder ein Glas mit einem Getränk zum Mund zu führen (siehe Bild 4).
Auch auf dem Gebiet der Umgebungssteuerungen gab es Neuheiten, wie etwa die „Control Omni“, eine frei programmierbare Universalfernbedienung, die auch als Mobiltelefon verwendbar ist.
Neben der Gesamtbesucherzahl stieg heuer auch der Anteil an ausländischen Fachbesuchern. 7500 Fachbesucher aus insgesamt 43 verschiedenen Ländern sorgten dafür, dass die Bedeutung der Rehacare als internationale Drehscheibe auf dem Reha- und Pflegesektor weiter im Steigen begriffen ist.
Insgesamt also ein aufregender und lohnender Ausflug für alle Interessierten.
Die nächste Rehacare findet von 21. bis 24.09.2011 statt.

(von KI-I)