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Einer neuen Lasertechnik gelingt es, die verloren gegangene Elastizität der Augenlinse im Alter wieder herzustellen. Wie die deutsche Fachgesellschaft für Augenheilkunde (Anmerkung der Redaktion GleichGestellt: Öffnet einen externen Link in einem neuen FensterDeutsche Ophtalmologische Gesellschaft e.V.) berichtet, konnten ForscherInnen vom Öffnet einen externen Link in einem neuen FensterLaser Zentrum Hannover im Experiment die Altersweitsichtigkeit per Laser rückgängig machen.
„Im Unterschied zu bisherigen Augenlasern, die nur die Hornhaut behandeln, kann dank der ‚fs-Lentotomie‘ nun die Linse selbst korrigiert werden”, berichtet Studienleiter Holger Lubatschowski im pressetext-Interview. Bei den meisten Menschen erfasst das Auge ab dem 40. bis 50. Lebensjahr die Ziele nicht mehr so scharf, da die Flexibilität der Linse nachlässt. “Die Linse wächst ein Leben lang immer weiter und wird damit stetes größer und auch härter. Durch diese Verdichtung verliert sie an Elastizität”, erklärt Lubatschowski. Dass die Linse nur für so kurze Zeit gebaut ist könnte laut Ansicht des Experten vielleicht darauf zurückgehen, dass der Mensch über den größten Teil seiner Geschichte eine Lebenserwartung von nur rund 30 Jahren erreichte. Um die im Alter verlorene Nahanpassung auszugleichen, gibt es bisher Hilfsmittel wie die Lesebrille oder auch die implantierte Kunstlinse (Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterpressetext berichtete am 04.03.2010).
Als Alternative dazu kann der fs-Laser jedoch die eingebüßte Sehkraft der Linse selbst wiederherstellen, was bisher nicht möglich war. “Durch ultrakurze Pulse im Bereich eines billiardsten Teiles einer Sekunde werden feinste Muster dreidimensional in die Linse eingeschnitten. Es entstehen dabei bis zu 30 Gleitebenen in konzentrischen Ringstrukturen, dank derer sich die hart gewordenen Strecken der Linse wieder ineinander verschieben können”, so der Forscher. Die Verbesserung, die durch diese Methode erreicht wurde, gelang in einem Test mit 40 menschlichen Autopsielinsen bei zwei Drittel der Linsen. Bei fast jede Zweiten steigerte sich die Flexibilität sogar mehr als 30 Prozent. “Das kommt ungefähr der Korrektur gleich, die auch eine Lesebrille ermöglicht und entspricht rund zwei bis drei Dioptrien, abhängig jeweils von der bestehenden Verhärtung der Linse und der Anzahl der erzeugten Ebenen”, berichtet Lubatschowski. Bis das Verfahren beim Augenarzt zum Einsatz kommen kann, sind allerdings noch umfassende weitere Studien nötig. (pressetext)
Anmerkung: Immer wieder stellt der ÖBSV Artikel über neueste Entwicklungen der Forschung vor. Hierbei handelt es sich jedoch meist um keine allgemein gültigen Patentrezepte, sondern lediglich um oft subjektive Zwischenergebnisse, die keineswegs für alle Betroffenen Gültigkeit haben. Für den einzelnen ist nach wie vor die zuständigen (Augen)ÄrztInnen erste AnsprechpartnerInnen!

(von ÖBSV)