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Menschenverachtender Umgang der Fremdenpolizei empört Behindertenorganisationen

„Wie gefährlich ist es, in Österreich als Mensch mit intellektueller Behinderung von der Polizei aufgegriffen zu werden?“
Menschenverachtend und skandalös sondergleichen sieht Lebenshilfe-Bundesgeschäftsführer Mag. Albert Brandstätter die Vorgehensweise der Wiener Fremdenpolizei im Umgang mit Mohammed A. Wie in den Medien berichtet, wurde der 21-jährige, aus dem Sudan stammende Österreicher acht Tage lang in Schubhaft genommen. Der Grund dafür: Er konnte sich für die Beamten nicht verständlich artikulieren, was, wie sich jetzt herausstellt, auf seine intellektuelle Behinderung zurück zu führen ist.
„Eine Schikane gegen Menschen mit Behinderungen und ein Angriff auf Menschen- und Bürgerrechte“, empört sich Brandstätter und bemerkt: „Für uns zeigt sich hier ganz deutlich, wie wenig Wissen im Umgang mit Menschen mit Behinderungen in unserer Gesellschaft besteht. In punkto Sensibilisierung für das Thema Behinderung besteht noch enormer Aufholbedarf“. Brandstätter verweist auf die im Vorjahr ratifizierte UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Diese sieht für Fachkräfte im öffentlichen Dienst spezielle Schulungen im Umgang mit Menschen mit Behinderungen vor. Für Brandstätter eine unverzichtbare Maßnahme, um Klischees und Vorurteile gegenüber Menschen mit intellektueller Behinderung und Lernschwierigkeiten zu bekämpfen. „Wir von der Lebenshilfe Österreich fordern, dass die Behindertensprecher und -sprecherinnen aller Parteien und der Behindertenanwalt Herbert Haupt sich dieses Skandals und seiner Aufarbeitung annehmen“, so Brandstätter abschließend.
(Text: Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.lebenshilfe.at)