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Schwächen bei Aufklärung über Risiken, Sorgfalt bei Erhebung der Anamnese

Ein Leben ohne Brille und Kontaktlinse: Dieser Traum treibt zunehmend mehr Menschen mit Fehlsichtigkeit in Augenlaserzentren. Ein Schritt, mit dem allerdings auch Risiken wie Infektionsgefahren, Wundheilstörungen oder Vernarbung der Hornhaut verbunden sein können. Es will also gut überlegt sein, in wessen Hände man sein Augenlicht legt. “Konsument” hat sechs Wiener Augenlaserzentren auf die Qualität der Beratung geprüft und kommt zu dem Schluss: Keines der Institute überzeugt restlos, drei sind immerhin “gut”.

Der Eingriff erscheint schnell und unkompliziert, da er ambulant und unter örtlicher Betäubung erfolgt. Um die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Eingriffes zu erhöhen bedarf es im Vorfeld aber entsprechender Maßnahmen. Neben umfassender Beratung sind die sorgfältige Erhebung der Krankheitsgeschichte und eine eingehende Untersuchung nötig. Denn es gilt abzuklären, ob eine Laserbehandlung überhaupt möglich ist. So eignen sich Laserverfahren nicht in jedem Fall, um beliebig starke Kurz- oder Weitsichtigkeit zu korrigieren. Die Grenzen für Kurzsichtigkeit liegen so bei etwa -10 Dioptrien, bei Weitsichtigkeit sind es +3 Dioptrien.

Auch wenn die Erfolgsquote bei Laserbehandlungen hoch ist, Risiken und Nebenwirkungen kann niemand mit Sicherheit ausschließen. Aber lediglich das “Augenzentrum Prof. Zirm” und die “Praxis für Augenheilkunde und refraktive Chirurgie” verwiesen darauf, dass ein Erfolg der Operation nicht zu hundert Prozent garantiert werden kann. Zwei Ärzte haben jegliche Hinweise auf Risiken unterlassen. Besser war es hingegen im Bereich Anamnese bestellt. Sämtliche getesteten Ärzte bemühten sich darum, ein mehr oder weniger vollständiges Bild der Krankheitsgeschichte zu erhalten. Insgesamt haben – trotz aller Einschränkungen – zumindest vier der sechs beratenden Ärzte einen derart kompetenten Gesamteindruck bei den Testpersonen hinterlassen, dass diese sich zu einer Operation bereit erklärt hätten.

“Zieht man einen Lasereingriff tatsächlich in Erwägung, sollte man jedoch nicht nur darauf achten, dass der Operateur auf Risiken und Nebenwirkungen und auf die angewendete Methode eingeht. Die Erfahrung des Arztes, die Operationskriterien und die Operationsergebnisse der Klinik sind ebenso ausschlaggebend”, so “Konsument”-Gesundheitsredakteur Bernhard Matuschak. Doch nicht nur mögliche Risiken, sondern auch die Kosten mögen einem Lasereingriff entgegenstehen. Matuschak: “In Einzelfällen leisten Krankenkassen aber einen Kostenzuschuss. Es lohnt sich also, im Vorhinein Erkundigungen einzuholen.” Bei den getesteten Einrichtungen kostet eine Laserbehandlung zwischen 1900 und 2750 Euro.

Der August-“Konsument” und Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.konsument.at informieren detailliert über den Test.

(von Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.konsument.at; Quelle: OTS)