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An dieser Stelle fragen sich sicher viele, können blinde Menschen dies denn überhaupt?

Warum denn nicht, haben Reinhard Tank, Tomas Hartl, Lars Lorenz, Guido Bonatz und Detlef Peters sich gefragt.

Alle fünf Männer setzten sich intensiv dafür ein, dass diese Idee, dass blinde Menschen auch am Trabsport teilnehmen können erstmalig in Deutschland auch umgesetzt werden konnte. Um diesen Traum auch realisieren zu können  erhielten sie von “Aktion Mensch – Die Gesellschafter” Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.diegesellschafter.de und von “Gemeinschaft deutscher Blindenfreunde e. V.” Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.blindefreunde.de eine finanzielle Unterstützung.

Am letzten Donnerstag 31.05.07 um 17.00 Uhr wurde der Traum Wirklichkeit:
fünf blinde Menschen wurden im Pferdesportpark Berlin Karlshorst an diesen Rennsport herangeführt. Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.Pferdesportpark-berlin-karlshorst.de

Der Trainer Guido Bonatz stellte uns die neun jährige Stute “Jojo” vor. Jeder einzelne durfte sie mit seinen Händen betasten. Er zeigte uns dann wie man das Pferd bevor man es vor einen Sulky spannt fürs Trabrennen vorbereitet. Auch das durften wir mit unseren Händen ertasten. Er räumte uns auch die Möglichkeit ein, zu jedem Arbeitsschritt Fragen zu stellen.

Die Stute “Jojo” zeigte sich uns gegenüber sehr geduldig. Nachdem die Stute fürs Vorspannen vor einen Sulky vorbereitet worden war ging es dann zum eigentlichen Highlight. Wir durften uns neben Trainer Guido Bonatz auf den Sulky setzen.

Er legte uns die Zügel in die Hände und zeigte uns dann, wie man mit den Zügeln umgeht, damit sich das Pferd in Bewegung setzt.

Jetzt mussten nur noch ein Helm und eine Schutzbrille aufgesetzt werden und die Fahrt konnte losgehen.

Das Steuern eines Sulkys als blinder Mensch kann nur geschehen, wenn man den Trainer neben sich sitzen hat. Er sagt dem blinden Fahrer die Richtung an. Der blinde Fahrer kann dann selbstständig die Zügel je nach Bedarf betätigen.

Ein blinder Mensch wird einen Sulky ohne Unterstützung von einem sehenden Menschen nicht lenken können. Dennoch wird ein blinder Mensch in der Lage sein, dass Pferd durch Informationen, die vom Sehenden erfolgen, lenken zu können.

Auf solch einem Sulky sitzen zu können und ihn zu lenken ist ein Gefühl von Freiheit.

(von Silja Korn)