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“Warum kann man das Bild nicht auch positiv zeichnen?” fragt Gregor Demblin, Mit-Initiator der Plattform Motary. Motary ist eine aktive, dynamische  Plattform, für Menschen mit Bewegungseinschränkungen hauptsächlich tätig in den Bereichen Wirtschaft und Marketing. “Üblicherweise begegnet man diesen Menschen mit viel Mitleid und Spendenaktionen. Doch das verändert nichts. Wir wollen die Einstellung der Menschen grundsätzlich umwandeln – weg vom bedauernswerten Sozialfall, hin zum aktiven, vollwertigen Gesellschaftsmitglied, einfach zur Normalität.”
Motary sucht diesen Zugang zur Normalität bei der Wirtschaft. Zielgruppe statt Spendenaktion ist das Schlagwort. Und die Zielgruppe ist gewaltig: Jeder zehnte Europäer ist in irgendeiner Form behindert. Dazu kommt das Älterwerden der Gesellschaft, sowie vorübergehend Bewegungseingeschränkte, etwa Frauen mit Kinderwägen oder Menschen mit Gips. Insgesamt kommt man so auf 20% der Bevölkerung, die von Barrierefreiheit profitieren.

“Während in den Marketingabteilungen der Konzerne immer speziellere Nischengruppen kreiert werden, wird diese riesige Zielgruppe – aus Unsicherheit oder Unwissenheit – nicht beachtet. Wir sagen: Denkt nach! Traut euch! Hier kann man großen Profit machen!” Barrierefreiheit der Geschäfte oder speziell entwickelte Angebote bedeuten bei der Größe dieser Zielgruppe einen klaren Wettbewerbsvorteil.

Demblin, seit einem Unfall selbst Rollstuhlfahrer, sieht den Weg zu Barrierefreiheit und Chancengleichheit direkt bei der Wirtschaft. Denn diese hat ein natürliches Interesse, allen Menschen Zugang zu Ihren Angeboten zu verschaffen. Motary hat bereits zahlreiche erfolgreiche Kooperationen ins Leben gerufen, unter anderem mit wirtschaftlichen Schwergewichten wie Telekom Austria und Hewlett Packard. Mehrere Städte nutzen bereits das spezielle Know-How von Motary. Mit Citroen wurde ein eigenes, im Handbetrieb steuerbares Vorführauto entwickelt, ein eigenes Versicherungsmodell, spezielle Internettarife und ein barrierefreies Massivfertighaus sind derzeit in Ausarbeitung.

Mit Motary Aktiv findet derzeit eine österreichweite Veranstaltungsreihe statt, die in der Wirtschaft zusätzliche Aufmerksamkeit auf diese Zielgruppe richten soll. In Form von Podiumsdiskussionen mit den Spitzen der Unternehmen entstehen Plattformen zur Erörterung des wirtschaftlichen Potentials. Beim erfolgreichen Auftakt in Wien waren am Podium ua. Microsoft-Generaldirektor Herbert Schweiger und Reed-Messen-Manager Michael Limbeck.

“Früher wurden Behinderte versteckt. Heute sind sie bereits in Führungspositionen zu finden. Unsere Stärke ist unsere Positiv-Botschaft. Wir wollen kein Mitleid, sondern Normalität. Tauchen oder Fallschirmspringen liegen uns näher als Spenden. Und dabei gewinnen alle: die Wirtschaft durch neue Kunden, die Zielgruppe durch bessere Angebote und Barrierefreiheit.”

Motary Aktiv – weitere Veranstaltungen:        

  • GRAZ
    Kunsthaus, Space 04
    20.06.2007, 18.00 Uhr
  • LINZ
    Altes Rathaus, Gemeinderatssaal
    25.09.2007, 18.00 Uhr

(von Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.motary.at)