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Sozialminister Erwin Buchinger stellte in einer Pressekonferenz am Mittwoch die Arbeitsplatzoffensive für Menschen mit Behinderungen “Mehr Chancen durch mehr Service” vor. “Trotz der Fülle von Maßnahmen hat sich die Arbeitmarktsituation für Menschen mit Behinderung verschlechtert, obwohl sich die allgemeine Arbeitsmarktlage verbessert hat. Mein vorrangigstes Ziel ist es, diesen Trend zu brechen”, betonte Buchinger. Es gab für diese Personengruppe eine Steigerung der Arbeitslosigkeit im Jänner 2007 um fast 11 Prozent im Vergleich zum Jänner des Vorjahres. Buchinger stellte drei zusätzliche Schwerpunkte zur Umsetzung des Regierungsprogramms vor: Erstens das Pilotprojekt “Disability Flexicurity” (gemeinnützige Arbeitskräfteüberlassung), zweitens das “Unternehmerservice” (eine spezielle Einrichtung für Klein- und Mittelbetriebe) und drittens den Ausbau der Arbeitsassistenz zur Unterstützung und Betreuung im Prozess der Arbeitsintegration.

Als eines der umzusetzenden Ziele im Regierungsprogramm nannte Buchinger das Pilotprojekt “Disability Flexicurity”, um für Menschen mit Behinderungen die Benachteiligungen bei der Integration am Arbeitsmarkt auszugleichen. Im Rahmen einer Arbeitsgruppe soll ein “Best Practice Modell” der Arbeitskräfteüberlassung entwickelt werden, durch das Arbeitgeber ermutigt werden, die Leistungsfähigkeit von Menschen mit Behinderungen zu erproben, um letztlich eine Übernahme in den Betrieb zu erwirken. Damit könne auch getestet werden, wie ernsthaft es den Betrieben mit der Einstellung von Menschen mit Behinderungen ist, so Buchinger.

Weiters ist geplant, für Klein- und Mittelbetriebe ein spezielles “Unternehmerservice” einzurichten, um den Unternehmen eine Beratung und Hilfestellung über alle die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung relevanten Fragestellungen zu bieten. Das Unternehmerservice wird mit allen regional relevanten Akteuren, wie etwa dem AMS, kooperieren. Als zentrales Kompetenzzentrum fungiere dabei das Bundessozialamt, erklärte Buchinger.

Der dritte zusätzliche Schwerpunkt, den der Sozialminister nannte, ist der Ausbau der Arbeitsassistenz. Diese soll zur Unterstützung und Betreuung im Prozess der Arbeitsintegration der Menschen mit Behinderung erweitert werden.

In den Koalitionsverhandlungen wurden die genannten Verbesserungen in Richtung zusätzlicher Angebote für Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen getroffen. Vereinbart wurde, so der Sozialminister, dass die Beschäftigungsoffensive ausgebaut werde, das Bundessozialamt als Kompetenzzentrum gestärkt sowie unternehmensbezogene Dienstleistungen zur Unterstützung der Wirtschaft bei der beruflichen Integration optimiert werden.

Minister Buchinger hielt fest, dass er in seinem Budget zusätzlich fünf Millionen Euro für diese Schwerpunkte zur Verfügung haben wird; dies bedeutet eine Erhöhung um mehr als sieben Prozent. Heute wird Buchinger mit Finanzminister Molterer die konkrete Aufteilung verhandeln. “Wir haben eine gemeinsame gesellschaftliche Verantwortung, dem Trend der höheren Arbeitslosigkeit von Menschen mit Behinderungen gegenzusteuern, dieser Verantwortung werde ich mich mit Freude stellen”, so Sozialminister Buchinger abschließend.
(von Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.spoe.at; Quelle: OTS)