Bereits zum fünften Mal findet das Internationale inklusive Kulturfestival sicht:wechsel in Linz statt. Ziel ist es, Kunst von, mit und für Menschen mit Beeinträchtigung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
LINZ. “Aufbruch in ein neues Selbstbewusstsein” – unter diesem Motto steht das diesjährige sicht:wechsel Festival. Nationale und internationale inklusive Ensembles und Künstler zeigen ihre aktuellen Produktionen zwischen 3. und 7. Juni in verschiedenen Linzer Spielstätten.
Ungewöhnlich und grenzüberschreitend
Als ungewöhnlich, grenzüberschreitend und in manchen Fällen sogar radikal lässt sich das umfangreiche Programm beschreiben.
Eröffnet wird das Festival am 3. Juni um 20 Uhr im Posthof mit der Tanzproduktion “Every Body Electric” von Doris Uhlich. Neun, teilweise nackte Körper physisch beeinträchtigter Tänzer konfrontieren den Zuschauer mit dem Unperfekten.
Auch das Tanzstück “Ulli Ullmann”, von Transitheart Productions aus Linz setzt sich mit dem Thema körperliche Beeinträchtigung und Sexualität auseinander. Premiere feiert es am 6. Juni um 17 und 19 Uhr in der BlackBox im Musiktheater Linz.
Das Theater SOundSO der Lebenshilfe Grein interpretiert am 4. Juni um 17 Uhr mit viel Humor und Charme William Shakespears Klassiker “Ein Sommernachtstraum”.
Das italienische Ensemble des Teatro La Ribalta zeigt in “Il Ballo” am 4. Juni um 20 Uhr im Ursulinensaal eine poetische Hommage an die menschliche Verletzbarkeit und die Schönheit darin.
Die grooving moving percussion & dance company besteht aus Menschen mit und ohne Beeinträchtigung und will laut ihrem Leiter Andreas Huber von der Musikschule Enns “mit Musik Barrieren überwinden”. Konzerte finden am 5. Juni um 17 und 19 Uhr in der BlackBox statt.
Durch Kunst die Perspektive wechseln
Neben Theater- Tanz- und Performanceprojekten begleiten auch zahlreiche Ausstellungen das Festival.
Eine außergewöhnliche Ausstellung von 50 Klienten und Mitarbeitern der Lebenshilfe OÖ eröffnet am 2. Juni um 16 Uhr im Mariendom. In “Kunst.Koffer” geben sie in 50 Miniatur-Installationen Einblicke in ihre Lebenswelten, Wünsche und Träume. Die Ausstellung ist bis 30. Juni zu sehen.
Eine weitere herausragende Ausstellung ist seit 27. Mai in der Arbeiterkammer Linz zu sehen. In “H(A)rtHeim” öffnet das Institut Hartheim, bekannt für seine außergewöhnlichen Art Brut-Künstler, sein Archiv und zeigt ausgewählte Arbeiten. Diese Ausstellung läuft bis 21. Juni.
Einen spannenden Perspektivenwechsel erhält man in der Fotoausstellung “Linz von Unten” in der Weißen Galerie im Pfarrhaus der Diözese. Der Linzer Film- und Fotokünstler Thomas Hackl zog mit anderen Fotografen auf einem Rollbrett durch Linz. Die so entstandenen Werke sind ab 5. Juni um 19 Uhr zu sehen.
Quelle: meinbezirk. at