Ob Kinder mit Behinderung, mit chronischer Krankheit oder Kinder, die in Armut aufwachsen – Elementarbildung ist der Schlüssel zu späteren Bildungserfolgen.
“Um Kindern gerecht zu werden und ihre Entwicklung bestmöglich zu fördern, brauchen PädagogInnen gute Arbeitsbedingungen: mehr Zeit für jedes Kind, mehr Vorbereitung, mehr Möglichkeiten zur Inklusion von Kindern mit Behinderungen “”, erklärt Maria Katharina Moser, Direktorin der Diakonie Österreich. “Alle Kinder sind wertvoll, und jedes Kind ist gleich viel wert. Diese Haltung ist zentral, aber für viele nicht Realität.” Die spezifischen Bedürfnisse von Kindern mit Behinderung, mit chronischer Krankheit oder Kindern, die in Armut aufwachsen, werden oft übersehen. Außerdem finden Kinder in Vorarlberg nicht dieselben Bedingungen vor wie Kinder in Salzburg oder in Wien. Es gibt immer noch gesetzliche Unterschiede von Bundesland zu Bundesland, die zu einer Schieflage in Zugang, Qualität und Leistung führen.“
Es ist längst an der Zeit, österreichweit einheitliche und verbesserte Rahmenbedingungen zu schaffen und gezielt in den Bereich der Elementarbildung zu investieren. „Denn jeder Euro, der in Kinder und ihre Bildung investiert wird, zahlt sich mehrfach aus. Für die Altersgruppe der 3-6-Jährigen gilt ein so genannter Return on Investment von 7:1, d.h. jeder Euro, der jetzt investiert wird, kommt siebenfach zurück“, schildert die Diakonie-Direktorin Studienergebnisse aus Irland und den USA.
Gute Elementarbildung hat positive Effekte auf jedes Kind
In England wurde über 17 Jahre die bisher längste und größte Langzeitstudie Europas durchgeführt, bei der Effekte von vorschulischer Bildung bei über 3000 Kindern untersucht wurden. „Qualitätsvolle Elementarbildung hat langfristige, positive Effekte auf Bildungsleistungen – egal welches Geschlecht, welche Muttersprache oder soziale Herkunft ein Kind hat“, fasst Moser die Studienergebnisse zusammen. „Wir sehen in der Praxis, dass sich dieses Ergebnis bestätigt und wie wichtig eine gute und frühe Bildung für Kinder ist, besonders wenn sie es nicht leicht haben.
“Zum Beispiel Liam, er ist jetzt bereits in der dritten Klasse und ein Einser-Schüler. In seinen ersten Lebensjahren schien das kaum vorstellbar. Liam hat Athetose, das heißt er bewegt sich oft unwillkürlich und hat eine Sprachbehinderung. Heute benutzt er einen Rollstuhl und kommuniziert mit Hilfe eines Tablet-Computers, der seine Augensignale in gesprochene Worte umsetzen kann. Oder Noah, er ist erst drei Jahre alt und chronisch krank. Seine Mama Eveline kämpft dafür, dass er trotzdem gemeinsam mit anderen Kindern glücklich groß werden kann. In der Diakonie Spattstrasse in Linz haben er und seine Mutter eine gute Betreuung und Förderung gefunden.
„Unser Motto ist: gut begleitet von Anfang an. Damit ermöglichen wir benachteiligten Kindern und Jugendlichen die Teilhabe an der Gesellschaft – und obendrein zahlt es sich aus“, so Moser abschließend.
(Quelle: ots.at)