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Adipositas- und Diabetes-Patienten dürfen ab sofort ein halbes Jahr gratis trainieren
Aktuelle Studien belegen längst: Zu wenig Bewegung macht krank. Die gute Nachricht lautet: Schon mit 150 Minuten körperlicher Aktivität pro Woche kann Erkrankungen wie Diabetes Typ 2 und Adipositas gegengesteuert werden. Zudem kann die Zahl der Herzkreislauf-Erkrankungen nachhaltig damit gesenkt werden. Aus diesem Grund wurde das Pilotprojekt „federleicht“ von der Sozialversicherung der gewerblichen Wirtschaft (SVA) in Kooperationen mit allen Versicherungsträgern und den Sportverbänden ins Leben gerufen. Es soll eine niederschwellige Teilnahme Gesundheitssport in Oberösterreich ermöglichen.
Pilotphase zeigte gute Erfolge
Schon in der 14-monatigen Pilotphase zeigte sich, dass mit professioneller Bewegungsberatung und durch den Rückhalt der Gruppe lang anhaltende Erfolge erzielt werden können. Die Teilnehmer steigerten nicht nur ihr Bewegungsausmaß um 60 Minuten pro Woche, sondern auch ihre Muskelkraft und ihre körperliche Belastbarkeit. Etwa die Hälfte der Oberösterreicher, die das Einstiegssemester absolviert hatten, blieben auch danach als Vereinsmitglieder im Programm. „Deshalb wird federleicht nun weiter ausgebaut“, kündigte Michael Pecherstorfer, Vorsitzender im Landesausschuss der SVA OÖ, gestern bei der Vorstellung des Projektes an. Bis zum Jahr 2022 sei eine flächendeckende Versorgung in bis zu 100 Standorten im Land geplant.
Die „federleicht“-Kurse finden zweimal wöchentlich statt und sind offen für Versicherte aller Kassen. „Das Programm besteht aus Herz-Kreislauf-, Kraft- und Motivationstraining“, erzählte Martin Petermüller. Der 54-jährige Polizeioffizier hatte an dem Pilotprojekt teilgenommen und es nach eigenen Worten damit geschafft, seinen inneren Schweinehund zu überwinden und mindestens einmal pro Woche zu trainieren.
Als besonders motivierend empfindet Petermüller, dass die Trainings von geschulten Instruktoren geleitet werden und dass er zusammen mit anderen Menschen trainieren kann. „Neue Studiendaten belegen, dass eine Lebensstilumstellung in Gruppen leichter fällt“, bestätigte Alexandra Kautzky-Willer, Präsidentin der Diabetesgesellschaft, die Erfahrung Petermüllers. Um den Teilnehmern den Einstieg zu erleichtern, bezahlt die Sozialversicherung Adipositas- und Diabetes-Patienten das erste Kurssemester. Danach kann jeder Teilnehmer selbst entscheiden, ob er das Programm dauerhaft besuchen möchte. Die Kosten pro Semester liegen bei 60 bis 80 Euro für eine Einheit pro Woche.
Quelle: OÖNachrichten