Direkt zum Inhalt

Primar Kurosch Yazdi ist der neue Vorsitzende von pro mente Oberösterreich

Er wusste schon früh, dass er Medizin studieren wollte – und als er während des Studiums erstmals auf der Psychiatrie arbeitete, war auch klar: Kurosch Yazdi wird Psychiater. „Die moderne Medizin beschäftigt sich vor allem mit Messergebnissen. Aber in der Psychiatrie geht es um den Menschen aus ganzheitlicher Sicht – um die Psyche, den Körper, die Umgebung. Das fasziniert mich“, so schildert Yazdi (42) seine Beweggründe.
In der Vorwoche wurde der Leiter der Suchtabteilung im Neuromed-Campus des Kepler-Uniklinikums Linz zum neuen Vorstandssitzenden von pro mente Oberösterreich bestellt – und folgt damit Werner Schöny nach. „Ich folge auch seiner Tradition und sage: Der Mensch besteht nicht nur aus seiner Erkrankung, sondern hat viele Facetten, die beachtet werden müssen. Sonst kann man nicht helfen.“ Kurosch Yazdi ist im Iran geboren und kam nach der ersten Volkschulklasse nach Oberösterreich. „Mein Vater war Teilhaber an einer Firma in Linz, deshalb hat sich das so ergeben“, berichtet er. „Ich konnte kein Wort Deutsch als ich nach Leonding in die Volksschule kam, hab aber schnell gelernt.“ Später besuchte er das Hamerling-Gymnasium. „Meine Erinnerung an den Iran sind Frauen mit Kopftuch und getrennte Skipisten für Männer und Frauen. Ich hatte aber kein schlechtes Leben.“ Da er in Leonding von Beginn an nur unter Österreicher war, sei die Integration optimal gelaufen.
Drei Bücher hat Yazdi geschrieben zu „seinen“ Themen Internetsucht, die Cannabis-Lüge und über den Ausstieg aus Facebook. „Ich schreibe immer dann ein Buch, wenn ich ein Problem in der Gesellschaft sehe, dass noch nicht bekannt genug ist“, sagt er.
Wenn Yazdi nicht arbeitet, verbringt der Alleinerzieher am liebsten Zeit mit seinem sechsjährigen Sohn und seiner Lebensgefährtin. „Wir gehen Skifahren, Schwimmen, Wandern und sind auf Spielplätzen zu finden“, erzählt er. Für Sport sei wenig Zeit, „aber beim Legospielen mit meinem Sohn entspanne ich mich perfekt.“

Quelle: OÖNachrichten