Direkt zum Inhalt

(von SoSt-Redaktion, KI-I, Hagenberg, OÖ; Quelle: Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.austrian-open.net)

Entwicklung des Rollstuhltennis

Nachdem sich 1976 in den USA erstmalig Sportler im Rollstuhl dem elitären “weißen Sport” widmeten, stieß man auf Skepsis und nur wenige ermutigende Stimmen. Die Pioniere im Rollstuhltennis hatten mit Vorurteilen wie “Rollstühle machen die Plätze kaputt” zu kämpfen. Doch nachdem Rollstuhltennis die Schwierigkeiten der Kindheitsstube überwunden hatte, heute werden die damaligen Auffassungen allgemein als falsch angesehen, wurde Rollstuhltennis 1992 in Barcelona erstmals sogar paralympisch. In den letzten 20 Jahren konnte sich Rollstuhltennis etablieren und mittlerweile spielt man in über 70 Ländern. Die international besetzten Austrian Open im Rollstuhltennis finden nun bereits seit 1988 statt.

Gibt es Unterschiede zum "Fußgängertennis"?

Abgesehen von geringen schlagtechnischen Unterschieden, die sich durch das Sitzen im Rollstuhl ergeben, gibt es nur eine gravierende Abweichung bei den Regeln:
Im Rollstuhltennis darf der Ball zweimal aufspringen bevor der Spieler den Ball schlägt, wobei der erste Aufsprung innerhalb des normalen Einzel- bzw. Doppel-Spielfeldes erfolgen muss. Der zweite Aufsprung darf allerdings auch außerhalb des Feldes erfolgen. SpitzenspielerInnen retournieren mehr als 70 Prozent aller Bälle nach dem ersten Aufschlag.
Die Rollstühle der Tennisspieler unterscheiden sich von normalen Rollstühlen durch extrem schräg gestellte Räder, sie erleichtern die Beweglichkeit. Die zusätzliche Längsachse mit je einem kleinen Zusatzrad vorne und hinten verhindert ein Kippen oder Umfallen des Rollstuhls.

Stellenwert der Austrian Open

Durch die zunehmende Professionalisierung und der Schaffung eines eigenen Department für Rollstuhltennis beim ITF (Internationaler Tennisverband), war eine verbesserte Planung und Organisation unter den einzelnen Turnieren und Verbänden möglich, die zu einer weltweiten Vernetzung der Veranstaltungen geführt hat. In der Tennissaison 2006 – der “NEC Wheelchair Tennis Tour” – werden 120 Tourniere auf 4 Kontinenten gespielt!
Die Turniere werden nach zahlreichen Evaluierungen und verschiedenen internationalen Überlegungen, wie etwa der zeitlichen und geografischen maximal erreichbaren Weltranglistenpunkte, eingestuft. Die Austrian Open wurden heuer als “ITF 2” Turnier veranstaltet und konnten somit den Stand als größtes österreichisches Rollstuhltennisturnier halten. Mit einem Preisgeld von insgesamt 17.000 USD zählen die Austrian Open zu den höchstdotierten Rollstuhltennisturnieren weltweit. 

Generali Austrian Open 2006

Die Austrian Open 2006 fanden von 16. bis 20. August 2006 im niederösterreichischen Groß Siegharts statt. Zirka 50 Spieler und  Spielerinnen aus 14 Nationen trugen an 5 Spieltagen 10 Bewerbe aus. Insgesamt wurden ca. 80 Spiele gespielt:

  • Herreneinzel:
    Der Holländer Robin Ammerlaan, die Nummer 2 der Weltrangliste und in Groß-Siegharts als 1 gesetzt, gewann gegen den Vorjahressieger Tadeusz Kruszelnicki klar mit 6:1 und 6:3. Ammerlaan konnte sich somit das "Double" sichern, da er auch schon den Doppelbewerb gewinnen konnte. Sein Partner dabei war der Tiroler Martin Legner. Martin Legner, Österreichs Nummer 1 schied im Einzelbewerb im Halbfinale aus.
  • Dameneinzel:
    Die Nummer 1 des Turniers, Maaike Smit (5. der Weltrangliste) gewann gegen die 24jährige Polin und Nummer 10 der Weltrangliste Agnieska Bartczak 6:4 und 6:2 im Einzelbewerb. Auch Maike Smit konnte mit ihrer Partnerin Aniek van Koot (beide Niederlande) das Doppel gewinnen und sicherte sich ebenfalls das "Double".

Weitere Infos und Ergebnislisten gibt es im Internet auf: Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.austrian-open.net |