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Führungswechsel bei Teamwork, das in Oberösterreich 215 Menschen mit Behinderung beschäftigt
LINZ. Ende des Jahres wird sich Johann Druckenthaner (64) nach 20 Jahren als Geschäftsführer des gemeinnützigen Unternehmens Teamwork Holz- und Kunststoffverarbeitung in den Ruhestand verabschieden. Die Weichen für die Nachfolge sind gestellt: Andrea Huber und Andreas Ölinger, die bereits in der Geschäftsführung sind, übernehmen die Geschicke im 35. Jahr des Firmenbestehens.
Der integrative Betrieb beschäftigt in Linz, Ried und Braunau insgesamt 280 Mitarbeiter, 215 davon mit Behinderung. Mit Aufträgen von Firmen und Privaten im Bereich Holz- und Kunststoffverarbeitung, Montage und Gebäudeverwaltung und Reinigung erzielte das Unternehmen 2017 zehn Millionen Euro Umsatz. BMW Steyr ist beispielsweise ein Kunde. Teamwork fertigt für den Autobauer CNC-bearbeitete und thermogeformte Kunststoff-Verpackungen für Motorteile. Ein anderes Projekt war die Komplettausstattung einer Bankfiliale in Landeck.
„Es war eine wahnsinnig schöne Arbeit: einerseits den wirtschaftlichen Erfolg, andererseits die Entwicklung der Menschen zu sehen, die oft schon ganz auf dem Boden waren und dann wieder ganz wertvolle Beiträge liefern konnten“, zieht Druckenthaner im Gespräch mit den OÖNachrichten Bilanz. Seine Mitarbeiter kommen oft aus der Arbeitslosigkeit und/oder mit psychosozialen Problemen und finden hier ein mögliches Sprungbrett zurück in den ersten Arbeitsmarkt. „Sieben bis zehn Personen im Jahr gelingt das“, so Druckenthaner.
Er ist stolz darauf, dass sich der Betrieb zu einem modernen Unternehmen gewandelt hat, das zu Marktpreisen anbietet und 70 Prozent der Kosten selbst erwirtschaften muss (der Rest sind Förderungen). Investitionen wie eine zusätzliche Produktionshalle in Ried sollen helfen, etwa den Akustikbereich auszubauen. Hier sollen komplexe Komplettlösung für bessere Raum-Akustik angeboten werden. Spezialgefräste Holzpaneele sind dafür sehr gefragt.
Quelle: Oberösterreichische Nachrichten