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Prominente ÖsterreicherInnen feiern mit der Lebenshilfe Österreich und der Lebenshilfe Salzburg 50 Jahre Engagement für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung
Wien (OTS) – Seit 1967 engagiert sich die Lebenshilfe für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung. Im Jubiläumsjahr machen Lebenshilfe und SelbstvertreterInnen gemeinsam mit prominenten ÖsterreicherInnen auf Barrieren aufmerksam, denen sie immer noch ständig begegnen. Sie rufen dazu auf, selbst zu InklusionsheldInnen im Alltag zu werden.
Inklusion betrifft uns alle: Jeden Tag gegen Barrieren in Kopf und Alltag
"Seit 50 Jahren kämpfen wir gegen Ungerechtigkeiten, die Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung tagtäglich begegnen. Anlässlich dieses halben Jahrhunderts fordern wir die Österreicherinnen und Österreicher dazu auf, im eigenen Umfeld mit dem Abbau von Barrieren zu beginnen und selbst zu Heldinnen und Helden gegen Barrieren zu werden. Darum haben wir vorbereitet, wie jeder von uns Barrieren abbauen und damit zu Inklusion beitragen kann. Die Tipps haben wir auf www.gegen-barrieren.at gesammelt", so Germain Weber, Präsident der Lebenshilfe Österreich.
Prominente setzen sich für den Abbau von Barrieren ein
Cornelius Obonja, Julia Gschnitzer, Gerry Friedle, Christiane Meissnitzer und Erwin Steinhauer setzen sich anlässlich des Jubiläumsjahres der Lebenshilfe öffentlich für den Abbau von Barrieren in Kopf und Alltag ein.
"Es ist wichtig, dass wir ein bisschen offener werden und die Angst vor Menschen mit Beeinträchtigung abgebaut wird, sodass die Barrieren im Kopf verschwinden", fordert Gerry Friedle alias DJ-Ötzi.
Musikerin Christina Meissnitzer: "Wir merken die Barrieren täglich bei meinem Schwager. Das fängt beim ersten Blick an, da wird er meistens schon in eine Schublade gesteckt. Mein Anliegen ist, dass man von klein auf lernt, auf Augenhöhe mit Menschen mit Beeinträchtigung zu sprechen und sie dementsprechend zu behandeln."
"Jeder von uns will chancengleich und ein Teil der Gesellschaft sein. Damit Barrierefreiheit auf allen Ebenen gewährleistet werden kann, muss auch jeder in Österreich darüber Bescheid wissen", so Erwin Steinhauer.
Persönliche Assistenz: Barrierefreiheit bei intellektueller Beeinträchtigung
Ein Schlüssel zur Barrierefreiheit für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung sind UnterstützerInnen. Menschen, die bei diversen Aktivitäten des alltäglichen Lebens unterstützen, zum Beispiel in Form von Persönlicher Assistenz. Im Vergleich zu Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen gibt es bei intellektueller Beeinträchtigung jedoch keinen rechtlichen Anspruch auf Persönliche Assistenz.
Um dies zu ändern, veranstaltet die Lebenshilfe am 3. Mai ein Vernetzungstreffen für alle Anspruchsgruppen in Wien – politische EntscheidungsträgerInnen, Menschen mit Beeinträchtigung, Angehörige, Behindertenorganisationen und Interessierte sind eingeladen. Als Diskussionsgrundlage dient das erstmalig vorgestellte Dialogpapier "Persönliche Assistenz" der Lebenshilfe. Es zeigt, welche Schritte eingeleitet werden müssen, um rechtliche Verbesserungen zu erreichen.
Barrierefreiheit ist vielseitig – So werden Barrieren beseitigt
Barrierefreiheit beschränkt sich nicht nur auf räumlich-bauliche Barrieren. Es gibt auch Barrieren im Wahrnehmen (zu kleine Schrift, zu leise Lautsprecherdurchsagen, etc.) oder Barrieren im Verstehen (keine Infos in einfacher Sprache). Auch soziale Barrieren (Distanz vor dem Anderen, Vorurteile), strukturelle Barrieren (Integration statt Inklusion, zB. in der Schule, im Beruf, in der Freizeit) oder finanzielle Barrieren erschweren ein selbstbestimmtes Leben. Wie diese Barrieren abgebaut werden können finden Sie unter:
www.gegen-barrieren.at