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(Artikel: ÖBSV; Quelle: APA-OTS)
Wien (OTS) – Der Österr. Blinden- und Sehbehindertenverband (ÖBSV) ist seit 60 Jahren ein starker Partner für blinde und sehbehinderte Menschen. Er ist die größte Selbsthilfeorganisation blinder und sehbehinderter Menschen mit rund 6000 betroffenen Mitgliedern. Seine zentrale Aufgabe ist die Förderung der Interessen und Bedürfnisse dieser Personengruppe und die Anleitung zur Selbsthilfe. Dazu der langjährige Präsident des ÖBSV, Klaus Martini: “Wir haben für unsere Mitglieder während der letzten Jahrzehnte vieles erreicht, aber es gibt noch viele Barrieren – bauliche, aber auch solche in den Köpfen der Leute -, die wir gemeinsam abbauen müssen.” Gerade der Selbsthilfegedanke ist dabei zentral: “Die demokratisch gewählten Funktionäre des ÖBSV, die selbst blind oder sehbehindert sind, wissen über die speziellen Bedürfnisse der Betroffenen aus eigener Erfahrung bescheid,” fährt Martini, der selbst blind ist, fort.
In diesem Bestreben vertritt der ÖBSV die Anliegen seiner Mitglieder österreichweit als effiziente Dachorganisation und regional als starker Partner vor Ort. Er betreibt attraktive Erholungseinrichtungen, eine große Hörbücherei und ein modernes Berufsbildungs- und Fortbildungszentrum. Seine sieben Landesgruppen – das sind die Landesgruppe Kärnten, die Landesgruppe Oberösterreich, die Landesgruppe Salzburg, die Landesgruppe Steiermark, die Landesgruppe Tirol, die Landesgruppe Wien, Niederösterreich und Burgenland sowie die Landesgruppe Vorarlberg – bieten barrierefrei eine breite Palette von Serviceleistungen, von der immer notwendiger werdenden Frühförderung bis hin zur professionellen psychologischen Beratung. Dabei steht immer der blinde und hochgradig sehbehinderte Mensch mit seinen speziellen Bedürfnissen im Mittelpunkt.

Der lange steinige Weg geht weiter

In der Vergangenheit konnte  der ÖBSV als vitale Interessensvertretung vieles Erreichen: Vom Blindengeld der 1950er Jahre bis zum Pflegegeldgesetz 1993, von der unbefristeten Verlängerung des ehemaligen Invalideneinstellungsgesetzes bis hin zum Behindertengleichstellungsgesetz 2006, immer war der ÖBSV – manchmal sogar die ausschließliche – treibende Kraft sozialer Errungenschaften. Seit dem Jahre 2004 stellt die Telekom Austria als Hauptsponsor des ÖBSV wertvolle Sachleistungen von der bundesweiten kostenlosen Hotline 0800 22 77 00 für Betroffene bis hin zur technischen Unterstützung des prosperierenden Portals www.derdurchblick.at, das eine modern ausgerichtete Blindenselbsthilfe im 3. Jahrtausend widerspiegelt und auch international Beachtung findet, zur Verfügung.
Auch die berufliche Integration Betroffener in den 1. Arbeitsmarkt konnte im Laufe der Jahre erfolgreich vorangetrieben werden. So ist es heute eine Selbstverständlichkeit geworden, dass auch betroffene Menschen sehr gut mit dem PC und all seinen Möglichkeiten umgehen können. So bietet etwa das Berufsbildungs- und Forschungszentrum (BBFZ), dessen Träger der ÖBSV ist, Kurse bis hin zum ECDL speziell für blinde und sehbehinderte Menschen an. Bei der Beseitigung von baulichen Barrieren bis hin zur blindengerechten Ausstattung von Bahnhöfen oder Blindenampeln hat das Verkehrsgremium des ÖBSV Hervorragendes geleistet. Dennoch: “Es bleibt noch viel zu tun! Von immer wiederkehrenden Problemen bei der Kostendeckung zur Anschaffung der wertvollen Blindenführhunde bis hin zu den alltäglichen Barrieren für Betroffene auf dem täglichen Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen: Schließen Sie ganz einfach die Augen. Versuchen Sie Ihre täglichen Verrichtungen nun so zu erledigen und Sie wissen, was ich meine, ” empfiehlt Klaus Martini, Präsident des ÖBSV.