(Artikel: 
www.sos-kinderdorf.at, Quelle: APA-OTS)
Innsbruck (OTS) – SOS-Kinderdorf-Gründer Hermann Gmeiner sprach noch wenige Wochen vor seinem Tod in einem Interview von der Vision einer globalen Friedensbewegung von Müttern aller Kulturkreise. Heute, 20 Jahre später, sind 5.000 SOS-Kinderdorf-Mütter in 132 Ländern dieser Welt stille Botschafterinnen seiner Vision einer besseren und friedlicheren Welt. Sie schenken rund 50.000 Not leidenden jungen Menschen liebevolle Zuwendung und familiäre Geborgenheit, Schutz und Sicherheit, Hoffnung und Zukunft.
Das globale Netzwerk der SOS-Kinderdorf-Mütter wirkt quer über alle Grenzen von Gesellschaft, Religion und Kultur hinweg. “Diese Art der Friedensbewegung agiert nicht lautstark im grellen Licht der Scheinwerfer, sondern agiert tagtäglich im Kleinen durch aktives Handeln in den Familien und flicht vitale Bande der Solidarität unter Frauen”, sagt Wilfried Vyslozil, Geschäftsführer der SOS-Kinderdörfer in Österreich. Die Botschaften von fünf dieser Frauen unterschiedlichster Sprachen und Ethnien zeigen exemplarisch, dass aktive Friedens-Arbeit trotz wichtiger Unterschiede zur gemeinsamen Sprache findet. “Es ist nicht die Sprache der Lobbyisten und Diplomaten, es ist die Sprache des Herzens und Handelns, die zählt!”, so Vyslozil.
Elena Serjegina, Kasachstan
Der russische Schriftsteller Dostojevski sagte, man kann keine glückliche Welt aufbauen, wenn dafür ein einziges Tränentröpfchen eines unschuldigen Kindes vergossen werden muss. Wenn uns ein Ort der Liebe gelingt, dann können wir ohne die Tränen der Kinder auskommen. Ich hoffe, dass der Tag kommen wird, wo es keine verlassenen Kinder und keine verlassenen Alten mehr gibt. Der erste Schritt ist, dass das Kind in der Familie geehrt und geliebt wird. Die Kinder sollen lernen, sich selbst positiv zu sehen, sie sollen sich selbst lieben und geliebt werden – einfach dafür, dass es sie gibt, dass sie in dieser Welt sind. Wenn das Kind den eigenen Wert versteht, so versteht es auch den Wert anderer Menschen.
Marie Théogène Umuteteli, Ruanda
Wir Frauen müssen mit allem, was uns zur Verfügung steht, auch wenn es noch so wenig sein mag, für den Frieden kämpfen, damit es nicht noch mehr leidende Waisen gibt. Es sind die Länder im Westen, die reichen Länder, die Waffen und Bomben produzieren und damit auch unzählige Waisen. Sie müssen eine Möglichkeit finden, ihre Konflikte anders zu lösen. Mögen diese reichen Menschen auch den Reichtum ihrer Herzen entdecken!
Patricia Goffart, Frankreich
Meine besondere Bewunderung gilt jenen SOS-Kinderdorf-Müttern, die in Ländern mit wirtschaftlichen und politischen Schwierigkeiten leben und sich trotzdem anderen zuwenden. Was für eine Stärke! In dieser Welt des Hasses und der Gewalt sind wir ein Ozean der Liebe – und jede von uns ist ein Tropfen Wasser darin. Das ist unsere Stärke, unsere Art, die Welt zu verbessern.
Vera Jegorowa, Russland
Schönen Gruß an dich, du so ferne, aber doch so nahe Freundin. Ich bin glücklich, eine von euch zu sein. Vielleicht bist du heute müde, vielleicht hast du auch nicht alles erledigt. Vor dem Schlafengehen planst du den morgigen Tag: Wer muss wann geweckt werden, wer braucht für den Kindergarten Ersatzsocken, was ist morgen zu kochen, wer muss zum Arzt, bei wem musst du die Hausaufgabe prüfen, welches Märchen wirst du wem vor dem Schlafengehen erzählen?
Waltraud Nagiller, Österreich
Meine Botschaft geht an Frauen, die überlegen, SOS-Kinderdorf-Mutter zu werden: “Traut euch und macht es!” Es ist etwas sehr Bereicherndes und Erfüllendes. Es ist nichts, was einen verschont, aber es überwiegt das Schöne an der Arbeit. Ich weiß, dass es nicht immer leicht ist, diese Aufgabe zu erfüllen und auch auf sich selbst zu schauen. Das ist manchmal schwierig – aber es geht.
Alle Zitate aus: “Frauenleben. SOS-Kinderdorf-Mütter aus aller Welt erzählen”, ein Buch der SOS-Kinderdorf Hermann-Gmeiner-Akademie in Innsbruck mit 15 berührenden Frauen-Portraits. (Infos/Kontakt:
E-mail: 
hgak@sos-kd.org)
Mehr Infos zum Beruf SOS-Kinderdorf-Mutter auf www.sos-kinderdorf.at