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Bei der Stadt Wien ist man sich gewahr, dass Menschen mit gutem Sehvermögen Gefahren und Hindernisse auf Gehsteigen in der Regel rechtzeitig erkennen können. Menschen mit Sehbehinderungen sehen diese oft erst knapp davor. Blinde Menschen nehmen überhaupt nur jene Hindernisse wahr, die sich in Bodennähe befinden und mit dem Langstock ertastet werden können. Ungesicherte Baustellen bergen daher für sie eine große Gefahr. Aus diesem Grund wird eine Infoline angeboten, wo neben Baustelleninformationen auch Auskünfte zu Straßen- und Verkehrsthemen erteilt werden.

Baustellenhotline Wien

Telefon: +43 (01) / 955 59
Auskünfte täglich von 7 bis 18 Uhr

Viele Baustellen laut ÖVP unzureichend gesichert

Gemeinderätin Praniess-Kastner, Behindertensprecherin der ÖVP Wien, forderte am Mittwoch Vormittag mehr Barrierefreiheit für blinde und sehbehinderte Menschen bei der Baustellen-Absicherung. In Wien gebe es 14.000 Baustellen, die durch unzureichende Sicherheitsmaßnahmen zu Verkehrsbehinderungen und Gefährdungen führen würden. Die Baustellenkontrolle der MA 46 überprüfe "nur bruchstückhaft" die Wiener Baustellen und finde – laut eigenen Angaben – in 98 Prozent der überprüften Fälle teils grobe Mängel, so Praniess-Kastner.
Die Sensibilisierung aller Organe bei der Planung von Baustellen sei wichtig, die rechtliche Grundlage dazu finde sich in der ÖNORM V2104 (Technische Hilfen für blinde, sehbehinderte und mobilitätsbehinderte Menschen – Baustellen- und Gefahrenbereichsabsicherungen). Zu den erforderlichen Maßnahmen würden die Rundumabsicherung des Gefahrenbereichs, die Baugrubenabsicherung, ausreichende Ersatzgehsteige, ein entsprechendes Lichtraumprofil für Baugerüste und das Ersetzen von Absperrbändern durch geeignete Absicherungen wie Metallgitter gehören.

(von OTS)