Eine Knieprothese speziell für Frauen?
Auch das gibt es! Am Orthopädischen Spital Speising in Wien ist einer Patienten das erste Mal in Österreich eine speziell für Frauen hergestellte Knie-Prothese implantiert worden. Die Operation wurde vom Spezialisten Univ.-Prof. Dr. Karl Knahr (II. Orthopädische Abteilung in Speising) durchgeführt.
Die Prothese, die in den USA kürzlich neu entwickelt wurde, nimmt auf die besonderen anatomischen Unterschiede zwischen Mann und Frau bedacht: Der gelenkbildende Teil des weiblichen Femur (Oberschenkelknochen) ist im Querschnitt eher trapezförmig und im Vergleich zum männlichen Femur schmäler. Auch der Winkel zwischen Ober- und Unterschenkelknochen ist bei Frauen größer, erläutert Professor Knahr. Diese Faktoren wurden beim Design der “Gender-Prothese” berücksichtigt.
Bei der Prothese handelt es sich zudem um ein äußerst flexibles Implantat, das aufgrund spezieller Konstruktionsmerkmale eine größere Beweglichkeit als herkömmliche Produkte ermöglicht (so genanntes “High-Flex-Implantat”): Aktivitäten in gebeugter Kniestellung wie zB Gartenarbeit sowie sportliche Ambitionen (zB Radfahren, Schifahren) können mit diesem künstlichen Gelenk wieder einfacher durchgeführt werden. Die neue “Femi-Prothese” hat sich nach den ersten Einsätzen bereits bewährt und wird im Orthopädischen Spital Speising bei Frauen im Bedarfsfall verwendet – “im Bedarfsfall” deswegen, da es auch vorkommen kann, dass bei manchen Frauen doch die gewöhnlichen Implantate besser passen. Dies wird vom Operateur noch während der Operation entschieden, sagt Prof. Knahr.
(von www.oss.at; Quelle: OTS)