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In den vergangenen Wochen machte die Kampagne #LebenNichtBehindern auf systematische Benachteiligung behinderter Menschen aufmerksam. Wir haben einen Initiator der Petition gefragt, warum es 2019 solche Initiativen leider noch immer braucht.

Werden von Seiten der Politik Kürzungen bei Pflege diskutiert, ist der Aufschrei groß. Betreffen die Kürzungen aber Randgruppen der Gesellschaft, bleibt das Echo aus. Überhaupt scheinen Randgruppen nur dann spannend zu sein, wenn man sie für größere Zwecke instrumentalisieren kann – etwa wenn unter dem Vorwand von Behindertenrechten die Reproduktionsrechte der Frauen eingeschränkt werden sollen. Wenn man aber tatsächlich auf systematische Benachteiligungen hinweisen möchte, wird man nicht gehört – so die Erfahrung von Robert Mittermair, Geschäftsführer des Vereins LOK (Leben ohne Krankenhaus), der die Kampagne #LebenNichtBehindern mitinitiierte.

Menschen mit Behinderung haben keine starke Lobby

Unter dem Hashtag #LebenNichtBehindern wurde in den vergangenen Wochen versucht, mehr Sichtbarkeit für Menschen mit Behinderungen zu schaffen und auf ihre systematische Benachteiligung hinzuweisen – denn die ist vorhanden: „Der Hintergrund der Kampagne ist die Tatsache, dass die Trägerorganisation – die Wiener Behindertenhilfe – in den letzten Jahren immer wieder nicht zur Gänze ihre Kostensteigerungen ersetzt bekommen hat. Das heißt: Wir haben in den letzten 12 Jahren 10 Prozent unserer Kosten strukturell einsparen müssen“, so Mittermair. 

Quelle: wienerin.at