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Die ursprünglich für Menschen mit geistiger Behinderung konzipierte Leichte Sprache findet dank der Migration in Deutschland inzwischen vermehrt Anwendung. “Das weitet sich in sehr vielen Bereichen immer mehr aus und löst sich vom Behindertenbereich ab”, sagte Thorsten Lotze vom Netzwerk Leichte Sprache der Deutschen Presse-Agentur. Denn von Leichter Sprache profitierten auch Menschen, die gerade erst Deutsch lernen – neben denjenigen, die zwar gut Deutsch sprechen, aber nur schlecht lesen und schreiben können. Und das sind in Deutschland der LEO-Studie zufolge immerhin 6,2 Millionen Menschen, von denen viele auch im Berufsleben stehen.

Dennoch wüssten nur wenige Betroffene, dass die Leichte Sprache mit ihren kurzen Sätzen und Wörtern, der klaren Gliederung und dem übersichtlichen Layout ihnen beim Verstehen von Texten helfen könnte. “Bei vielen Menschen ist Leichte Sprache auch mit Vorurteilen behaftet, dass das nur dumme Menschen brauchen”, schilderte Lotze. “Wenn die Politik da noch aktiver wäre, dann würde das alles noch bekannter, und dann verringerten sich die Vorurteile.” Lotze forderte deshalb, dass analog zu den Bundesbehörden auch Landes- und Kommunalbehörden Informationen in Leichter Sprache zur Verfügung stellen müssten.

Quelle: morgenpost.de