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Soziallandesrätin und Behindertenanwalt präsentieren Beratungsoffensive: Einsatz von Peer-Beraterinnen und –Beratern österreichweit einmalig

Einfach erreichbar, kompetent informiert: Das ist das Angebot der regionalen Beratungszentren, die heute, Donnerstag, von Soziallandesrätin Doris Kampus und dem Behindertenanwalt des Landes, Siegfried Suppan, präsentiert wurden. In sieben steirischen Regionen werden diese Beratungszentren errichtet – ein Pilotprojekt in Voitsberg läuft seit September 2018 erfolgreich. „Unser Ziel ist kompetente und umfassende Erstinformation in allen relevanten Fragen von Menschen mit Behinderung. Die regionalen Beratungszentren sind dazu einfach erreichbar”, beschreibt Soziallandesrätin Kampus. Behindertenanwalt Suppan betont: „Aus unserer langjährigen Tätigkeit wissen wir, dass eine umfassende und unabhängige Beratung und Unterstützung für Menschen mit Behinderungen und ihr Umfeld besonders wichtig.” Österreichweit einzigartig ist auch, dass in diesen Beratungszentren akademisch ausgebildete Peer-Beraterinnen und -Berater zum Einsatz kommen.

An wen kann ich mich wenden, wenn mein Bad behindertengerecht umgebaut werden muss? Wo bekomme ich Unterstützung für mein behindertes Kind, das die Schule abgeschlossen hat und einen Arbeitsplatz sucht? Welche Stelle ist für speziellen orthopädischen oder pflegerischen Bedarf zuständig? „Menschen mit Behinderung, aber auch ihre Angehörigen stehen immer wieder vor ganz praktischen Problemen und haben daher viele Fragen. Die neuen regionalen Beratungszentren sind als erste Anlaufstellen in diesen Situationen gedacht”, erläutert Soziallandesrätin Doris Kampus. Entstanden ist die Idee in der Partnerschaft Inklusion, die von der Landesrätin gemeinsam mit Menschen mit Behinderung ins Leben gerufen wurde und als wichtigstes Diskussions- und Entwicklungsgremium die herausragende Stellung der Steiermark in der Behindertenhilfe weiter ausbauen soll.

Den Auftrag, diese regionalen Beratungszentren zu betreiben, übernimmt die Anwaltschaft für Menschen mit Behinderung. Ihr Leiter Siegfried Suppan sagt: „Die regionalen Beratungszentren werden hier einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass das Wissen über die Angebotsvielfalt steiermarkweit deutlich verbessert wird und damit die Chancen für eine gleichberechtigte Teilhabe steigen. Besonders erfreulich für mich ist, dass in diesen sieben Zentren auch Menschen mit Behinderungen als Peerberaterinnen und Peerberater, also als Expertinnen und Experten in eigener Sache, tätig sein werden. Damit werden nicht nur Arbeitsplätze geschaffen, sondern auch ein österreichweit einzigartiges Service durch und für behinderte Menschen angeboten.”

Diese akademisch ausgebildeten Beraterinnen und Berater haben eben selbst eine Behinderung und absolvieren Österreichs einzige derartige Ausbildung an der Fachhochschule Joanneum in Graz, die vom Land Steiermark gefördert wird. Sie können den Betroffenen Beratung und Unterstützung auf Augenhöhe anbieten. „Das zeigt, wir halten unser Versprechen. Wir sprechen mit den Menschen und nicht über sie”, betont die Soziallandesrätin.

Die regionalen Beratungszentren werden auch ein mobiles Beratungsangebot vor Ort anbieten. „Wir wollen so niederschwellig möglich für jene Menschen da sein, die uns brauchen”, betont Behindertenanwalt Siegfried Suppan. „Mit diesem maßgeschneiderten Angebot können wir Menschen mit Behinderung, aber auch ihre Angehörigen sicher gut unterstützen und ihnen helfen”, ist Soziallandesrätin Doris Kampus überzeugt.

Für die Etablierung der Beratungszentren sind vorerst rund 600.000 Euro budgetiert.

Quelle:steiermark.at