Neue Beratungsstelle soll Betriebe und Menschen mit Beeinträchtigungen zusammenbringen
Linz. Als Partnervermittlung für inklusive Arbeit bezeichnete Soziallandesrat Hattmannsdorfer (VP) die neue Servicestelle bei der Pressekonferenz am Mittwoch. Sie dient dazu, das perfekte „Match“, also die „richtigen Jobs für die richtigen Menschen“, zu finden. Die Zielgruppen: Betriebe und Menschen mit Beeinträchtigungen sowie deren Angehörige.
„Die Wege werden verkürzt. Betroffene und interessierte Betriebe bekommen alle Informationen aus einer Hand“, sagt Claus Jungkunz, der die Inklusionsservicestelle leiten wird. So können auf beiden Seiten Unsicherheiten ausgeräumt und Perspektiven aufgezeigt werden. Eine Aufgabe der Servicestelle ist laut Jungkunz das inklusive Jobdesign, mit dem die Arbeitsplätze auf die Fähigkeiten der Menschen abgestimmt werden.
„Jeder hat Talente, man muss sie nur erkennen und die Menschen dementsprechend beschäftigen“, sagt auch Martin Essl, Gründer der Essl Foundation, die sich für Inklusion am Arbeitsmarkt engagiert. Der wirtschaftliche und gesellschaftliche Vorteil liege auf der Hand, weil die „Sozialleistungsempfänger zu Steuerzahler“ würden. Außerdem wirke sich eine inklusive Unternehmenskultur positiv auf das Betriebsklima aus.
Mit der Servicestelle soll das vorhandene Arbeitskräftepotential besser ausgeschöpft werden, sagt Jungkunz. Derzeit arbeiten 6727 Menschen nach dem Chancengleichheitsgesetz in unterschiedlichen Beschäftigungsverhältnissen. Ein erster Schritt ist die Stärkung der Integrativen Beschäftigungen. Menschen mit Beeinträchtigungen sollen nicht „unsichtbar“ in Werkstätten beschäftigt, sondern aktiv in Firmen eingegliedert werden.
Neue Arbeitsmodelle
Im Herbst dieses Jahres werden zwei weitere Projekte gestartet. Einerseits gibt es die zeitlich befristete „Arbeitskräfteüberlassung Inklusiv“ als neues Beschäftigungsmodell. Dabei handelt es sich um eine Art „Probezeit“ von einem Jahr. Andererseits soll mit einem Zuschuss zu den Lohnkosten ein Anreiz für potentielle Arbeitgeber geschaffen werden. Bei beiden Maßnahmen wird die Anstellung von jeweils 50 Menschen vom Land Oberösterreich finanziert
Quelle: OÖNachrichten