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Er will gar nicht mehr weg, so gut hat er sich eingelebt. Im Rahmen der Integrativen Beschäftigung arbeitet Mario Staudinger aus der Lebenshilfe-Werkstätte Linz Urfahr seit einigen Wochen in der Fiederhell Transport GmbH in Linz – ein Gewinn für alle Seiten.

Immer donnerstags hilft Mario Staudinger beim Reinigen und Trocknen von Transportbehältern, sortiert sie, entfernt Etiketten und hilft auch bei der Nachkontrolle mit. Er schätzt die Abwechslung zur Lebenshilfe-Werkstätte und ist stolz darauf, dort zu arbeiten, wo auch Menschen ohne Beeinträchtigung tätig sind. „Das ist für mich richtige Arbeit und ich hab mich schon so gut eingelebt, dass ich gar nicht mehr weg will“, schwärmt Mario Staudinger.

„Mario will arbeiten und das merkt man. So motivierte Mitarbeiter sind schwer zu finden. Als Unternehmer muss man oft über den Tellerrand hinausschauen. Vermutlich könnte man für jeden Bereich einen motivierten und fähigen Menschen mit Beeinträchtigung finden“, so Georg Fiederhell. Den Schritt, Mario Staudinger eine Chance gegeben zu haben, bereut er nicht – ganz im Gegenteil. „Ich kann mir gut einen Ausbau der Kooperation vorstellen“, so der Geschäftsführer der Fiederhell Transport GmbH.

Aus Schnuppertag wurde fixe Integrative Beschäftigung

Mario Staudinger und Georg Fiederhell kennen sich übrigens schon länger. Nicht nur weil beide im selben Ort wohnen, sondern weil der junge Mann bei Festen in Ottensheim immer tatkräftig mithilft. „Mario hat beim Marktfest so motiviert und zügig beim Abwasch geholfen, dass ich ihn gefragt habe, ob er bei mir im Unternehmen arbeiten möchte“, so Georg Fiederhell. Mit der Lebenshilfe-Werkstätte Linz Urfahr konnte rasch ein Schnuppertag vereinbart werden, aus dem innerhalb weniger Wochen eine fixe Integrative Beschäftigung wurde.

Mario Staudinger mit Geschäftsführer Georg Fiederhell und dem Team.
Foto: Lebenshilfe OÖ

Kaum Risiken, dafür umso mehr Chancen

„Ein Schnuppertag ist unverbindlich und auch später kann die Kooperation jederzeit gelöst werden, wenn sie für einen der beiden Kooperationspartner nicht mehr passend ist. Eine Integrative Beschäftigung bietet kaum Risiken, dafür umso mehr Chancen für alle Beteiligten“, weiß Theresa Schneider, die den Bereich Integrative Beschäftigung in der Lebenshilfe-Werkstätte Linz Urfahr koordiniert.

Integrative Beschäftigung in der Lebenshilfe OÖ

In Form der Integrativen Beschäftigung werden Beschäftigte der Lebenshilfe außerhalb von Lebenshilfe-Einrichtungen tätig; zum Beispiel in Wirtschaftsbetrieben, Vereinen, öffentlichen Einrichtungen oder auch für Privatpersonen. Für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung bietet die Integrative Beschäftigung die Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen und ihre persönlichen Interessen und Fähigkeiten zum Einsatz zu bringen. Sehr wertvoll für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung ist die Tatsache, dass sie an Orten arbeiten können, wo auch Menschen ohne Beeinträchtigung arbeiten.

Indem ein Unternehmen, ein Verein oder eine Organisation Menschen mit Beeinträchtigung die Möglichkeit zur Mitarbeit und Teilhabe bietet, zeigt es soziale und gesellschaftliche Verantwortung. Diese fällt auf und spricht zusätzliche Kundegruppen an. Derzeit zählt die Lebenshilfe Oberösterreich mehr als 100 Kooperationspartner der Integrativen Beschäftigung.

Quelle: tips.at