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Der Unternehmer Michael Fröschl ist neuer Vizepräsident der Lebenshilfe Oberösterreich

Die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung in die Arbeitswelt möchte der Greiner Unternehmer Michael Fröschl in ganz Oberösterreich vorantreiben. Dieses Ziel hat sich der Tischlermeister, der seit vergangener Woche Vizepräsident der Lebenshilfe Oberösterreich ist, für seine Funktionen gesetzt.

„In fast jeder Firma ist auch Platz für einen Menschen mit Behinderung“, sagt Fröschl, der in Grein seit drei Jahrzehnten einen Tischlerbetrieb mit derzeit zehn Beschäftigten leitet. Dabei geht er selbst mit positivem Beispiel voran: Regelmäßig sind bei Fröschl auch zwei Männer mit intellektueller Beeinträchtigung in der Produktion sowie in der Reinigung der Werkshalle tätig. „Als Unternehmer muss man sich nur klar darüber werden, welche Tätigkeiten an Menschen mit Beeinträchtigung abgegeben werden können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lebenshilfe helfen gerne bei dieser Überlegung“, sagt der 50-jährige Unternehmer.

In seiner neuen Rolle im Präsidium der Lebenshilfe Oberösterreich möchte Fröschl diese Erfahrungen auch anderen Unternehmern vermitteln. Vor allem komme es darauf an, bei möglichen neuen Partnern für die integrative Beschäftigung Ängste abzubauen und Chancen aufzuzeigen. Denn oft herrsche die Angst vor, dass man sich von Mitarbeitern mit Behinderung, bei denen sich nach einer Zeit herausstellt dass sie doch nicht so gut ins Unternehmen passen, de facto nicht mehr trennen könne.

Das sei keineswegs der Fall, sagt Fröschl: „Es sind nur die tatsächlichen Anwesenheitszeiten zu entlohnen, und das Arbeitsverhältnis ist jederzeit lösbar. Man geht daher kein Risiko ein.“ Das würden erfolgreiche Modelle in namhaften Unternehmen wie Schachermayer oder Kellner & Kunz zeigen. „Die integrative Beschäftigung ist eine schöne Erfahrung für Unternehmer und Mitarbeiter. Natürlich hat das dann auch eine entsprechende Außenwirkung.“

Der Vater von drei Kindern ist seit 1999 in der Arbeitsgruppe Perg aktiv, davon 14 Jahre als Obmann. Seit 2015 vertritt Fröschl die Interessen der Vereinsmitglieder zusätzlich auch im Landesvorstand. Auch seinen Zivildienst absolvierte Fröschl in einem Wohnhaus der Lebenshilfe Oberösterreich und sammelte dabei wertvolle Erfahrungen. Fröschls Tochter Elisabeth ist 26 Jahre und schwer beeinträchtigt. Sie wohnt seit Juni 2020 im Wohnhaus Grein und wird in der Werkstätte Grein von der Lebenshilfe begleitet.

Quelle: OÖNachrichten