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Der Luftaustausch in Innenräumen kann die infektiösen Partikel schnell reduzieren

Experten warnen seit Monaten immer wieder vor den Gefahren von Coronaviren in geschlossenen Räumen. In Aerosolen fanden US-Forscher nun Sars-Cov-2-Viren, die sich vermehren können. Sie werten das als letzten Beweis dafür, dass Covid-19 über die Luft übertragen kann. Das deutsche Robert-Koch-Institut (RKI) bezeichnet die Einatmung von virushaltigen Flüssigkeitspartikeln als Hauptübertragungsweg. Dabei kann es sich um größere Partikel, also um sogenannte Tröpfchen handeln, die zum Beispiel beim Husten oder beim Niesen entstehen; oder um kleinere Partikel, also um die oben genannten Aerosole. Diese entstehen schon beim normalen Atmen und beim Sprechen, insbesondere beim Schreien und Singen. Das Problem: Dabei können sich die kleinen Schwebeteile nach Angaben der Wissenschaftler über eine weitaus längere Distanz als die empfohlenen ein bis zwei Meter Mindestabstand verteilen – besonders in geschlossenen, stickigen Räumen. Durch wirksames und konsequentes Lüften kann die Konzentration an infektiösen Partikeln in der Innenraumluft aber effizient und schnell reduziert werden, erklärten Experten des deutschen Umweltbundesamtes.

Quer- und Stoßlüften sinnvoll

„Regelmäßiges Lüften ist neben Hände waschen, Mund-Nasen-Schutz tragen und Abstand halten ein wichtiger Teil der Strategie gegen Corona“, sagt Primar Rainer Gattringer, Leiter des Instituts für Hygiene und Mikrobiologie, Infektiologie und Tropenmedizin im Klinikum Wels-Grieskirchen. Bei der Fensterlüftung ist eine Querlüftung, die über den Durchzug Raumluft schnell gegen Frischluft austauscht, optimal. Als wirksam gilt – laut Deutschem Umweltbundesamt – auch das Stoßlüften bei weit geöffnetem Fenster über einige Minuten. Nur wenig wirksam scheint das bloße Kippen der Fenster zu sein. Die Experten raten zudem in Büroräumen nach 60 Minuten und in Besprechungsräumen nach 20 Minuten Aufenthalt per Stoßlüftung drei bis zehn Minuten lang für Frischluft zu sorgen, nach Möglichkeit häufiger. Räume, in denen Sport getrieben wird, sollen deutlich häufiger gelüftet werden – die Kommission empfiehlt, fünfmal pro Stunde oder öfter.

Winzig klein

Aerosole sind feine Partikel, die anders als die beim Husten oder Niesen ausgestoßenen Tröpfchen, nicht schnell zu Boden sinken, sondern noch minutenlang in der Luft schweben.

Abstand halten reicht in geschlossenen Räumen also nicht unbedingt aus, um die Gefahr einer Ansteckung auszuschließen. Winzig kleine, potenziell virenbelastete Tröpfchen können noch in der Luft sein, Deshalb ist regelmäßiges Lüften wichtig.

Quelle: OÖNachrichten